Treffer
Home Assistant Wiki (Deutsch)
Diese Dokumentation wurde erstellt von Dominik Ewers
Einleitung
Dieses Home Assistant Wiki wurde von DE Solutions erstellt – einem Unternehmen mit Schwerpunkt auf Elektronik, IT, Hardware-Entwicklung und Smart-Home-Lösungen.
Ziel ist es, eine umfassende und praxisnahe Wissenssammlung bereitzustellen, die Einsteiger an die Hand nimmt und auch Profis noch neue Impulse bietet.
Von der kleinen Mietwohnung über das Einfamilienhaus bis hin zu gewerblichen Installationen deckt Home Assistant nahezu jede Anforderung ab.
Die Motivation für dieses Wiki: Smart Home ist oft komplizierter als es sein sollte.
Hersteller bieten Insellösungen an, Funktionen hängen von Cloud-Servern
ab, und sobald mehrere Marken kombiniert werden, stoßen Nutzer schnell
an Grenzen.
Home Assistant verändert diese Spielregeln, indem es ein offenes, herstellerunabhängiges und erweiterbares Fundament für das smarte Zuhause bietet.
Aufbau dieses Wikis
Damit die Inhalte übersichtlich bleiben, ist das Wiki nach den wichtigsten Themenbereichen gegliedert:
– Einführung & Grundlagen: Warum viele Smart Homes scheitern und wie Home Assistant diese Probleme löst.
– Installation & Hardware: Von Raspberry Pi über Intel NUC bis zur professionellen Schaltschrank-Lösung.
– Dashboards: Von Standard-Lovelace bis zu Multi-Displays in Firmenumgebungen.
– Integrationen: Marken und Geräte von Philips Hue, IKEA Tradfri, Shelly und Ring bis hin zu Tesla, BMW, Sonos und Spotify.
– Automatisierungen: Von einfachen Einsteiger-Regeln bis zu komplexen Profi-Szenarien für Energie, Sicherheit und Gewerbe.
– Energie & Solar: Smart Meter, PV-Logging, Verbrauchsoptimierung.
– Sicherheit & Datenschutz: Netzwerkschutz, Alarmanlagen, verschlüsselte Kommunikation.
– Mobile Nutzung: Companion App, Geofencing, Push-Benachrichtigungen.
– Profi-Features: Node-RED, MQTT, InfluxDB, Grafana, Add-ons.
– Vergleiche: Home Assistant im Vergleich zu ioBroker, OpenHAB und SmartThings.
– FAQ: Antworten auf die häufigsten Fragen – SEO-optimiert für schnelle Hilfe.
Hinweis & Nutzung
Alle Inhalte dieses Wikis sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen auszugsweise zitiert oder in Projekten verwendet werden, solange eine Quellenangabe zu de-solutions.net erfolgt.
Das Ziel ist es, Wissen zu teilen und Smart-Home-Interessierten einen echten Mehrwert zu bieten.
Bei komplexeren Projekten oder gewerblichen Installationen bietet DE Solutions auch professionelle Unterstützung an.
Fazit: Dieses Wiki soll zeigen, wie vielseitig und leistungsstark Home Assistant ist.
Es richtet sich an alle, die mehr wollen als ein simples Alexa- oder Google-Setup, und stattdessen ein zukunftssicheres, lokales und flexibles Smart-Home-System suchen.
Warum Smart Home oft scheitert
Viele Smart-Home-Projekte scheitern nicht an der Idee, sondern an den typischen Fallstricken bei der Umsetzung.
Das betrifft nicht nur Einsteiger, sondern auch ambitionierte Nutzer,
die irgendwann an Grenzen stoßen. Die folgenden Punkte erklären, warum
Smart Home in der Praxis oft frustrierend endet.
Herstellerinseln
Jeder Hersteller bietet sein eigenes Ökosystem an: Philips Hue mit eigener Bridge, Bosch Smart Home, Xiaomi Aqara, Sonos für Audio, Ring für Kameras.
Problem: Diese Systeme sind nicht oder nur eingeschränkt kompatibel.
Wer versucht, mehrere Marken zu kombinieren, stößt schnell an Grenzen –
oft braucht man mehrere Apps, Gateways und Cloud-Logins.
Cloud-Zwang
Viele Systeme funktionieren nur mit einer Cloud-Anbindung zum Hersteller. Beispiele:
– Amazon Alexa und Google Home verarbeiten Sprachbefehle in der Cloud.
– Samsung SmartThings setzt ebenfalls auf Cloud-Server.
Fällt die Internetverbindung oder der Dienst aus, ist das Smart Home plötzlich blind.
Noch gravierender: Stellt der Hersteller den Service ein, kann teure Hardware praktisch unbrauchbar werden.
Datenschutz-Probleme
Gerade bei Lösungen von Google, Amazon und Samsung stellt sich die Frage: Wohin gehen die Daten?
Sprachbefehle, Bewegungsdaten, Kamerastreams oder Energieverbrauchsdaten werden in Rechenzentren außerhalb der EU gespeichert.
Für viele Nutzer ist das ein erheblicher Nachteil – nicht nur aus Datenschutzsicht, sondern auch aus Sicherheitsgründen.
Komplexität & Fragmentierung
Das Zusammenspiel mehrerer Systeme bedeutet: unterschiedliche Apps, Updates und Funktionen.
– Die Heizung ist in einer App.
– Das Licht in einer zweiten.
– Kameras laufen in einer dritten.
– Automationen funktionieren nur eingeschränkt oder gar nicht herstellerübergreifend.
Das führt zu Frust und verhindert ein wirklich intelligentes Zuhause.
Fehlende Erweiterbarkeit
Viele Starter-Sets wirken günstig und einfach – zum Beispiel ein Gateway mit ein paar Lampen.
Später stellt man fest, dass Erweiterungen nur mit teuren Zusatzmodulen möglich sind oder dass die Technik veraltet ist.
Ein Beispiel ist Zigbee: Während Philips Hue
hervorragend mit Lampen funktioniert, fehlen native Lösungen für
Sensoren oder Spezialgeräte – diese müssen dann über andere Systeme
nachgerüstet werden.
Fazit
Die typischen Probleme sind: Insellösungen, Cloud-Abhängigkeit, Datenschutzrisiken, Komplexität und mangelnde Erweiterbarkeit.
Genau hier setzt Home Assistant an – als zentrale Plattform, die
Herstellergrenzen überwindet und alles in einem System zusammenführt.
Das Versprechen von Home Assistant
Während klassische Smart-Home-Systeme oft an Herstellergrenzen,
Cloud-Zwängen und eingeschränkter Erweiterbarkeit scheitern, verfolgt Home Assistant einen anderen Ansatz.
Die Plattform bringt alle Geräte, Marken und Dienste in einer zentralen Oberfläche zusammen – unabhängig davon, ob sie von Amazon, Google, Apple, Samsung, Philips, IKEA, Shelly, Ring, Sonos oder BMW stammen.
Zentrale Plattform
Statt fünf verschiedener Apps und Gateways gibt es nur noch eine Oberfläche: Home Assistant.
Hier laufen alle Sensoren, Aktoren, Kameras, Lautsprecher und Fahrzeuge zusammen – egal, aus welchem Ökosystem sie stammen.
Das bedeutet: einheitliche Steuerung, gemeinsame Automatisierungen und volle Übersicht.
Lokal statt Cloud
Home Assistant funktioniert lokal im eigenen Netzwerk. Das hat gleich mehrere Vorteile:
– Steuerung bleibt auch ohne Internetverbindung möglich.
– Schnellere Reaktionszeiten, weil keine Cloud-Server dazwischengeschaltet sind.
– Datenschutz: Keine sensiblen Informationen verlassen das Heimnetzwerk.
– Stabilität: Unabhängig von Dienstausfällen oder Herstellern, die ihren Cloud-Service einstellen.
Herstellerunabhängigkeit
Home Assistant integriert tausende Geräte über Integrationen – viele davon stammen direkt aus der Community.
Beispiele:
– Philips Hue, IKEA Tradfri, Nanoleaf für Beleuchtung.
– Shelly, TP-Link Kasa, AVM Fritz!DECT für Steckdosen und Relais.
– Ring, Arlo, Eufy für Sicherheit.
– Sonos, Bose, Denon, Samsung TV für Multimedia.
– BMW ConnectedDrive, Tesla, Mercedes Me für Fahrzeuge.
So entsteht ein herstellerübergreifendes Smart Home, das nicht auf eine Marke beschränkt ist.
Flexibilität & Erweiterbarkeit
Egal ob Einsteiger oder Profi – Home Assistant wächst mit den Anforderungen:
– Einsteiger nutzen einfache Automatisierungen wie „Wenn Wecker klingelt, starte Kaffeemaschine“.
– Fortgeschrittene bauen komplexe Szenarien mit Zigbee2MQTT, ESPHome oder Node-RED.
– Profis setzen Home Assistant in Schaltschränken, Gewerbegebäuden oder Apartment-Komplexen ein, inklusive Energie-Monitoring und Sicherheitskonzepten.
Community & Weiterentwicklung
Ein wesentlicher Unterschied: Home Assistant ist Open Source und wird von einer weltweiten Community getragen.
Das bedeutet:
– Regelmäßige Updates mit neuen Features und Sicherheitsfixes.
– Blueprints für vorgefertigte Automationen.
– Foren, Discord, GitHub für Austausch und Support.
Dadurch entwickelt sich Home Assistant stetig weiter und bleibt langfristig aktuell.
Fazit
Das Versprechen von Home Assistant lautet:
Ein zukunftssicheres, unabhängiges und flexibles Smart-Home-System, das nicht von einem einzelnen Hersteller kontrolliert wird.
Es verbindet die Stärken von Alexa, Google Home, HomeKit und
SmartThings, ohne deren Einschränkungen zu übernehmen – und gibt den
Nutzern die volle Kontrolle über ihr Zuhause zurück.
Was ist Home Assistant?
Home Assistant ist eine Open-Source-Plattform für Smart Home, die Geräte und Dienste verschiedenster Hersteller in einer zentralen Oberfläche zusammenführt.
Während klassische Systeme wie Amazon Alexa, Google Home oder Samsung SmartThings stark vom jeweiligen Hersteller abhängig sind, verfolgt Home Assistant einen unabhängigen, offenen Ansatz.
Die Plattform läuft auf eigener Hardware – vom Raspberry Pi über Intel NUC bis hin zu Servern oder NAS-Systemen – und kann vollständig lokal betrieben werden.
Damit bleiben Daten im Haus, Automatisierungen sind unabhängig vom Internet, und Nutzer behalten die volle Kontrolle über ihre Geräte.
Besonders stark ist Home Assistant durch die enorme Anzahl an Integrationen: Von Philips Hue und IKEA Tradfri über Shelly, Ring, Sonos und Netatmo bis hin zu BMW ConnectedDrive, Tesla oder Siemens Home Connect – nahezu jede Marke lässt sich einbinden.
Zusätzlich stehen Add-ons wie ESPHome, Node-RED, Grafana und MQTT zur Verfügung, die Home Assistant zum vollwertigen Betriebssystem für Smart Homes machen.
Kurz gesagt: Home Assistant ist kein geschlossenes Produkt, sondern ein flexibles Framework, das sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt – egal ob es um eine Wohnung, ein Einfamilienhaus oder eine gewerbliche Installation geht.
Open Source & Community
Home Assistant ist ein Open-Source-Projekt, das 2013 gestartet wurde und seitdem kontinuierlich wächst.
Der große Vorteil: Es gehört keinem Konzern, sondern wird von einer weltweiten Community aus Entwicklern, Firmen und Anwendern gepflegt.
Das bedeutet:
– Kostenlos: Home Assistant selbst verursacht keine Lizenzkosten.
– Schnelle Weiterentwicklung: jeden Monat neue Funktionen und Fehlerbehebungen.
– Transparenz: Der Quellcode ist offen einsehbar und überprüfbar.
– Mitgestaltung: Jeder kann Integrationen beisteuern oder Fehler melden.
– Langfristigkeit: Nicht von einem Hersteller abhängig, sondern gemeinschaftlich getragen.
Durch diese Community-Orientierung entstehen ständig neue Integrationen, Add-ons und Blueprints, die das System praxisnah erweitern – oft schneller, als es große Hersteller schaffen.
Lokale Steuerung vs. Cloud
Ein Kernprinzip von Home Assistant ist die lokale Steuerung.
Das unterscheidet es von vielen Smart-Home-Produkten, die nur über externe Cloud-Server funktionieren.
Vorteile lokaler Steuerung:
– Geräte reagieren schneller, da Befehle nicht über das Internet gehen.
– Datenschutz: Keine persönlichen Daten werden an Dritte gesendet.
– Ausfallsicherheit: Auch ohne Internet bleibt das Smart Home funktionsfähig.
– Stabilität: Keine Abhängigkeit von externen Diensten, die ausfallen oder eingestellt werden können.
Trotzdem kann Home Assistant auch Cloud-Integrationen einbinden, z. B. Spotify, YouTube, OpenWeather oder BMW ConnectedDrive.
Der Unterschied: Du entscheidest selbst, welche Cloud-Dienste du nutzen willst – und welche nicht.
Unterschied zu Alexa, Google, SmartThings
Während Systeme wie Amazon Alexa, Google Home oder Samsung SmartThings fest an einen Hersteller gebunden sind, ist Home Assistant plattformunabhängig.
Das macht den entscheidenden Unterschied.
Alexa / Google Home / SmartThings:
– Cloud-Zwang, Daten laufen über externe Server.
– Geräteauswahl auf bestimmte Marken optimiert.
– Automatisierungen oft eingeschränkt oder nur über die jeweilige App möglich.
– Datenschutz abhängig vom jeweiligen Anbieter.
Home Assistant:
– Läuft lokal, volle Kontrolle über Daten.
– Integriert tausende Geräte, unabhängig vom Hersteller.
– Komplexe Automatisierungen möglich, die mehrere Marken und Dienste kombinieren.
– Plattform bleibt offen – man kann Alexa, Google oder Siri zusätzlich einbinden, aber man muss es nicht.
Damit positioniert sich Home Assistant als zentrale Steuerung, die die Vorteile der großen Plattformen nutzt, ohne ihre Nachteile zu übernehmen.
Installation & Hardware
Home Assistant lässt sich auf sehr unterschiedlichen
Plattformen installieren – von günstiger Einsteigerhardware bis hin zu
professionellen Serverlösungen.
Die Wahl der Hardware hängt von Budget, Technikkenntnissen und dem geplanten Umfang des Smart Homes ab.
Installationsarten
- Home Assistant OS (HAOS): Komplettsystem mit Supervisor und Add-on-Store. Ideal für Einsteiger.
- Home Assistant Container: Betrieb in Docker/Podman. Sehr flexibel, aber ohne Supervisor.
- Home Assistant Core: Manuelle Python-Installation, minimalistisch. Eher für Experten.
- Home Assistant Supervised: Kombination mit Supervisor auf Debian-Systemen. Offiziell unterstützt, aber etwas komplexer.
Wichtige Auswahlkriterien
- Leistung: Je mehr Geräte, Automatisierungen und Dashboards, desto mehr CPU und RAM sind nötig.
- Speicher: Eine SSD ist Pflicht für zuverlässigen Dauerbetrieb – SD-Karten gehen früher oder später kaputt.
- Energieverbrauch: Dauerbetrieb 24/7 macht effiziente Hardware interessant, besonders bei hohen Strompreisen.
- Erweiterbarkeit: USB-Ports für Zigbee/Z-Wave-Sticks, Netzwerkanschlüsse für VLANs und Smart-Meter sind oft entscheidend.
- Stabilität: Gerade bei gewerblichen Installationen zählt Zuverlässigkeit mehr als Bastelfaktor.
Empfehlung nach Nutzergruppen:
– Einsteiger: Raspberry Pi 4 oder 5 mit SSD.
– Fortgeschrittene: Intel NUC oder Mini-PC, oft mit Proxmox als Basis.
– Profis/Gewerbe: Schaltschrank-Installation auf Hutschiene mit USV, separaten Gateways und VLAN-Integration.
Raspberry Pi 4 & 5
Der Raspberry Pi ist die mit Abstand beliebteste Plattform für den Einstieg in Home Assistant.
Besonders die Modelle Raspberry Pi 4 und Raspberry Pi 5 eignen sich hervorragend, um erste Smart-Home-Projekte aufzubauen und später zu erweitern.
Vorteile Raspberry Pi
- Kostengünstig: Im Vergleich zu NUCs oder NAS-Systemen eine sehr preiswerte Lösung.
- Große Community: Zahlreiche Tutorials, Forenbeiträge und Hilfestellungen speziell für Pi-Nutzer.
- Energieeffizient: Sehr geringer Stromverbrauch (ca. 3–8 Watt im Dauerbetrieb).
- Flexibel: Viele Add-ons und Integrationen laufen problemlos.
- SSD-Support: Ab Raspberry Pi 4 direktes Booten von SSD möglich – deutlich zuverlässiger als SD-Karten.
Raspberry Pi 4
– Bewährtes Modell mit 2–8 GB RAM.
– Läuft stabil mit Home Assistant OS.
– Sehr gute Wahl für Einsteiger und kleine bis mittlere Installationen.
– Wichtig: Immer eine SSD statt SD-Karte nutzen, um Datenverlust zu vermeiden.
Raspberry Pi 5
– Deutlich leistungsstärker als der Pi 4 (schnellerer Prozessor, PCIe-Support).
– Ideal für Nutzer mit vielen Automatisierungen, Dashboards und Integrationen.
– Kann auch größere Installationen mit Grafana, InfluxDB und Zigbee2MQTT problemlos stemmen.
– Achtung: Etwas höherer Energieverbrauch und teurer als der Pi 4.
Typische Einsatzbereiche
- Wohnungen & kleine Häuser: Steuerung von Licht, Steckdosen, Heizkörpern, Bewegungsmeldern.
- Einsteiger-Projekte: Erste Automatisierungen, Sprachsteuerung mit Alexa/Google, Integration von Philips Hue oder Shelly.
- Labor/Spielwiese: Ideal, um Home Assistant gefahrlos zu testen, bevor man in teurere Hardware investiert.
Fazit: Der Raspberry Pi ist das perfekte Einstiegsgerät in die Welt von Home Assistant.
Wer klein anfangen und später wachsen möchte, findet hier die beste Balance aus Kosten, Leistung und Community-Support.
Intel NUC, Synology, Proxmox, Docker
Neben dem Raspberry Pi nutzen viele Anwender leistungsstärkere Plattformen für Home Assistant – besonders wenn viele Geräte, Add-ons oder gewerbliche Anforderungen ins Spiel kommen.
Beliebte Optionen sind Intel NUCs, Synology NAS, Proxmox-Server oder die Installation in Docker.
Intel NUC & Mini-PCs
Ein Intel NUC oder vergleichbarer Mini-PC ist die ideale Lösung für ambitionierte Smart-Home-Projekte.
– Mehr Rechenleistung als ein Raspberry Pi, ideal für viele Automatisierungen und Dashboards.
– SSD-Speicher sorgt für schnelle und langlebige Performance.
– 8 GB RAM reichen meist für alle gängigen Add-ons wie Node-RED, Grafana oder Zigbee2MQTT.
– Viele nutzen auch gebrauchte Thin Clients oder Office-Mini-PCs als günstige Alternative.
Synology NAS & Unraid
Wenn bereits ein NAS im Haushalt vorhanden ist, bietet sich die Installation von Home Assistant darauf an.
– Synology: Betrieb in Docker oder als VM über den Virtual Machine Manager.
– Vorteil: Ein zentrales Gerät für Daten und Smart Home.
– Nachteil: Manche Einsteigermodelle haben zu wenig Leistung für große HA-Setups.
– Unraid: Sehr flexibel, besonders wenn mehrere Dienste (Pi-hole, Nextcloud, Nginx Proxy Manager) parallel laufen sollen.
Proxmox
Proxmox VE ist eine Open-Source-Virtualisierungsplattform, die Home Assistant als VM oder LXC-Container laufen lassen kann.
– Ideal für Nutzer, die mehrere Smart-Home-Dienste auf einem Host bündeln möchten.
– Vorteile: Snapshots, Backups und einfache Migration auf neue Hardware.
– Besonders beliebt in Gewerbeinstallationen mit VLAN-Trennung, USV-Integration und komplexen Netzwerken.
Docker
Home Assistant kann auch als Docker-Container betrieben werden.
– Sehr flexibel, da mehrere Container (z. B. MQTT, InfluxDB, Grafana) parallel laufen können.
– Läuft auf fast jeder Hardware (Linux-Server, NAS, Mini-PC).
– Nachteil: Der Supervisor fehlt, Add-ons müssen manuell integriert werden.
– Eher für technisch versierte Nutzer geeignet, die volle Kontrolle über ihr System wollen.
Fazit: Für ambitionierte Nutzer oder Firmen ist ein NUC, NAS oder Proxmox-Server die bessere Wahl gegenüber einem Raspberry Pi.
Docker ist die flexibelste, aber auch anspruchsvollste Variante.
Welche Lösung die richtige ist, hängt von Budget, technischer Erfahrung und den gewünschten Features ab.
Schaltschrank-Installation (Hutschiene)
Für professionelle Installationen in Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder sogar im Gewerbe eignet sich eine Integration in den Schaltschrank (Hutschienen-Montage).
Dabei wird Home Assistant nicht auf einem kleinen Bastel-PC betrieben, sondern als dediziertes Steuergerät, das zentral im Sicherungskasten eingebaut ist.
Hardware-Optionen
- Industrie-PCs auf Hutschiene: Kompakte Mini-Server mit Intel/ARM-Prozessor, speziell für den Dauerbetrieb.
- Hutschienen-Gehäuse für Raspberry Pi / NUC: Umbaukits, die Consumer-Hardware professionell im Schaltschrank nutzbar machen.
- Komplette Smart-Home-Server: Fertige Systeme von Anbietern wie Compulab oder Industrial NUCs, die für 24/7 ausgelegt sind.
Vorteile
- Zentrale Installation: Alle Smart-Home-Komponenten laufen von einem Ort aus, direkt am Hausanschluss.
- Stromversorgung: Betrieb über Hutschienen-Netzteile mit USV-Option für unterbrechungsfreie Funktion.
- Netzwerkanbindung: Direkte Verbindung ins Heim- oder Firmennetzwerk, oft mit VLAN-Segmentierung.
- Saubere Verkabelung: Integration von Zigbee-, Z-Wave- oder KNX-Gateways direkt neben den Sicherungen.
Typische Anwendungsfälle
- Einfamilienhäuser: Zentrale Steuerung von Licht, Rollläden, Heizung, PV-Anlage und Sicherheitssystem.
- Mehrfamilienhäuser: Verwaltung mehrerer Wohneinheiten, z. B. Energie-Monitoring und gemeinsame Dienste.
- Gewerbe & Industrie: Hallen, Bürogebäude oder Werkstätten mit verlässlicher Smart-Home-/Gebäudeautomation.
Fazit: Eine Schaltschrank-Installation ist die professionellste Variante für Home Assistant.
Sie kombiniert die Flexibilität von Open Source mit der Robustheit industrieller Hardware und eignet sich besonders, wenn Stabilität und Zukunftssicherheit im Vordergrund stehen.
Energieverbrauch & 24/7-Betrieb
Ein Smart-Home-Server wie Home Assistant läuft 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche – deshalb spielt der Energieverbrauch eine große Rolle.
Gerade bei steigenden Strompreisen lohnt sich der Vergleich zwischen Raspberry Pi, NUC, NAS oder Industrie-PCs.
Typische Verbrauchswerte
- Raspberry Pi 4/5: ca. 3–8 Watt → ideal für Einsteiger und kleine Setups.
- Intel NUC / Mini-PC: ca. 8–25 Watt → mehr Leistung, höherer Verbrauch.
- Synology NAS: ca. 10–40 Watt (je nach Modell und Festplatten).
- Industrie-/Rack-Server: 30–200 Watt oder mehr → nur für gewerbliche Anwendungen sinnvoll.
Kostenrechnung
Bei 10 Watt Dauerlast fallen pro Jahr ca. 87 kWh an. Bei 30 Cent pro kWh sind das etwa 26 €.
Ein NUC mit 20 Watt Dauerverbrauch liegt schon bei ca. 52 € pro Jahr.
Das zeigt: Energieeffizienz ist bei 24/7-Betrieb ein echtes Kriterium.
Optimierungsmöglichkeiten
- Hardware-Auswahl: Effiziente CPUs (ARM, sparsame Intel- oder AMD-Modelle) bevorzugen.
- SSD statt HDD: Spart Strom und ist langlebiger.
- Virtualisierung bündeln: Mehrere Dienste (z. B. Pi-hole, Zigbee2MQTT, Nginx Proxy Manager) auf einem Host reduzieren Gesamtverbrauch.
- USV-Einsatz: Schützt vor Stromausfällen und sorgt für kontrolliertes Herunterfahren.
Fazit
Home Assistant ist auch auf stromsparender Hardware problemlos nutzbar.
Wer sein System effizient plant, kann trotz Dauerbetrieb die jährlichen Stromkosten unter 30–50 € halten und hat dennoch ein leistungsstarkes, zuverlässiges Smart Home.
Dashboards
Dashboards sind die Bedienzentrale von Home Assistant – hier vereinst du Status, Steuerung, Historie und Automationen in einer klaren Oberfläche.
Das Ziel ist eine schnelle, robuste und kontextbezogene UI: Wichtige Aktionen sofort erreichbar, Details nur bei Bedarf.
Informationsarchitektur
- Nach Räumen (Küche, Bad, Flur) für Familien und Gäste, die „räumlich“ denken.
- Nach Funktionen (Licht, Klima, Sicherheit, Energie) für Power-User.
- Hybride Views: Startseite mit Kacheln/KPIs, darunter Deep-Dive-Views je Bereich.
UX-Pattern, die sich bewährt haben
- Schnellaktionen oben (z. B. Szenen, „Alles aus“, Alarm scharf/unscharf).
- Status-Kacheln (Fenster offen, Waschmaschine fertig, Besuch erkannt).
- Kontextabhängige Sichtbarkeit via Conditional Cards (nur zeigen, wenn relevant).
- KPI-Zeile (Temperatur, Luftfeuchte/CO₂, aktuelle PV-Leistung, Netzbezug).
- „Letzte Ereignisse“/Log für Klingel, Türen, Alarme, Automations-Resultate.
Performance & Stabilität
- History/Charts sparsam auf der Startseite (viele Live-Charts erhöhen Last).
- Polling-Heavy Cards vermeiden oder in Unter-Views auslagern.
- Entitäten benennen (sprechende Namen/Icons), damit Auto-Entities/Filter schneller greifen.
- Sensor-Update-Intervalle sinnvoll wählen (Energie 60 s, Klima 30–60 s, Präsenz live).
Rollen & Sicherheit
- Eigene Nutzer für Wandpanel, Gäste, Admin – minimal nötige Rechte.
- Kiosk-/Vollbild-Modus für Tablets; Admin-Ansicht getrennt.
- Sensitive Views (Kameras, Alarm) nur für berechtigte Accounts.
Design & Barrierefreiheit
- Klare Farbsemantik (z. B. Rot = Alarm, Gelb = Warnung, Blau = Info).
- Große Touch-Flächen für Wandtablets (Button-Card/Mushroom mit größerem Padding).
- Helles/Dunkles Theme je Tageszeit; hoher Kontrast für Lesbarkeit.
- Mehrsprachigkeit beachten (Labels ohne Emoji-only).
Hilfsentitäten („Helpers“)
input_boolean(Modi wie „Gäste da“, „Urlaub“, „Schlafmodus“).input_number/input_datetime(Schwellwerte, Timer, Ruhezeiten).scenes/scripts(Szenen & Aktionen für Buttons/Kacheln).
Beispiel: Startseiten-Aufbau
Oben KPIs (Außen-/Innen-Temp, PV/Netz), daneben Schnellaktionen („Alles aus“, „Schlafenszeit“).
Darunter Räume als Kachel-Gitter (Licht, Klima, Medien), unten „Letzte Ereignisse“ und Hinweise (z. B. „Fenster offen“).
# Beispiel: Auszug für eine Startseite (Lovelace YAML-Modus)
views:
- title: Start
path: start
cards:
- type: glance
title: Überblick
entities:
- sensor.outdoor_temperature
- sensor.living_room_temperature
- sensor.pv_power
- sensor.grid_import
- type: entities
title: Schnellaktionen
entities:
- scene.abend
- script.alle_lichter_aus
- input_boolean.schlafmodus
- type: entities
title: Hinweise
entities:
- binary_sensor.window_kitchen
- binary_sensor.window_bedroom
# Räume/Funktionen folgen als eigene Karten/Stacks…
Die Details zu Standard- und Custom-Karten folgen im nächsten Abschnitt „Lovelace Standard & Custom Cards“.
Lovelace Standard & Custom Cards
Das Home-Assistant-Frontend heißt Lovelace. Es lässt sich per UI-Editor oder als YAML konfigurieren und unterstützt sowohl Standardkarten als auch eine große Auswahl an Custom Cards (über HACS).
Standardkarten (Auswahl)
- Entities / Glance: kompakte Status- und Schalterlisten.
- Button: große, touchfreundliche Aktionen (Szenen, Skripte, Toggles).
- Media Control: Steuert Sonos, Denon, Samsung/LG TV u. a.
- Picture Elements: frei platzierte Overlays (z. B. Grundriss mit Sensoren).
- History Graph / Gauge: Verlauf/Live-Werte (sparsam auf der Startseite nutzen).
- Map: Personen/Tracker und Zonen.
- Energy: integriertes Energie-Dashboard (PV, Netz, Speicher).
- Alarm Panel: Scharf/Unscharf mit PIN.
Custom Cards (HACS)
- Mushroom: moderne, konsistente UI-Kacheln (ideal für Wandtablets).
- Button-Card: hochgradig anpassbare Buttons (Styles, Bedingungen, Badges).
- ApexCharts: leistungsfähige Diagramme (Energie, Klima, CO₂).
- Auto-Entities: dynamische Listen (z. B. alle offenen Fenster).
- State-Switch: Inhalt abhängig von Modus/Benutzer/Zeit.
- Swipe-Card: horizontales Blättern (Räume, Medienzonen).
- Kiosk-Mode: Vollbild/ohne Header für Panels.
UI-Editor vs. YAML
- UI-Editor: schnell, sicher, ideal für den Start.
- YAML: versionierbar (Git), wiederverwendbar, präzise Kontrolle.
- Best-Practice: Start per UI, später Schlüsselansichten in YAML migrieren.
Beispiele
1) Conditional Anzeige – „Fenster offen“ nur zeigen, wenn wirklich offen:
type: conditional
conditions:
- entity: binary_sensor.window_bedroom
state: 'on'
card:
type: entity
entity: binary_sensor.window_bedroom
name: Schlafzimmerfenster offen
2) Raumkarte (Entities + Buttons)
type: vertical-stack
cards:
- type: entities
title: Wohnzimmer
entities:
- light.living_ceiling
- climate.living
- media_player.living_tv
- type: horizontal-stack
cards:
- type: button
name: Kino
icon: mdi:movie
tap_action: { action: call-service, service: scene.turn_on, service_data: { entity_id: scene.kino } }
- type: button
name: Alles aus
icon: mdi:power
tap_action: { action: call-service, service: script.turn_on, service_data: { entity_id: script.alle_lichter_aus } }
3) Dynamische Liste: alle offenen Fenster
type: custom:auto-entities
card:
type: entities
title: Offene Fenster/Türen
filter:
include:
- domain: binary_sensor
state: 'on'
attributes:
device_class:
- opening
- door
- window
exclude:
- entity_id: binary_sensor.*_ignored
Hinweis: Custom Cards werden i. d. R. über HACS installiert. Regelmäßig aktualisieren und auf Kompatibilität zu neuen HA-Releases achten.
Wanddisplays
Wanddisplays machen Home Assistant zum zentralen Bedienpanel – immer sichtbar, immer erreichbar.
Typisch sind fest montierte iPads, Android-Tablets (z. B. Amazon Fire) oder Smart Displays wie Google Nest Hub. Wichtig sind Kiosk-Modus, zuverlässige Stromversorgung und ein auf Touch optimiertes Dashboard.
Geräteauswahl & Strom
- iPad: sehr gute Displays/Touch, lange Updates. Strom via Netzteil; optional PoE-zu-USB-C-Adapter für saubere Wandverkabelung.
- Android-Tablet / Amazon Fire: günstig, offen für Kiosk-Apps (z. B. Fully Kiosk Browser). Strom per USB-C; PoE-Injektor möglich.
- Google Nest Hub: schöne Ambient-Ansichten & Sprachsteuerung; begrenzter Kiosk, eher Status/Sprachpanel als „freies“ Lovelace.
- Montage: flache Wandhalter (Magnet/Schraub), Rahmen in Lichtschalteroptik, VESA-Halterungen; Kabel im Leerrohr/Unterputz.
Kiosk-Modus & Always-On
- iPad: „Geführter Zugriff“ aktivieren (Bedienungshilfen) → App fixieren; Auto-Sperre aus; Helligkeit per Automation.
- Android/Fire: Fully Kiosk Browser (Autostart, Vollbild, Anti-Sleep, Kamera-/Bewegungstrigger, Fernsteuerung via HTTP-API).
- Home Assistant Kiosk Mode: per Kiosk-Mode (Custom) oder CSS die HA-Leiste ausblenden → echtes Panel-Feeling.
- Displayschutz: Zeitgesteuertes Dimmen/Nachtschwarz, Burn-in-Schutz, Gesten zum Aufwecken.
Wecken & Präsenz
- Bewegungsmelder (Zigbee/Z-Wave) vor dem Panel → Display on, Helligkeit hoch; bei Inaktivität wieder dimmen.
- Fully Kiosk API von HA aus ansteuern (Display an/aus, URL setzen, Lautstärke): ideal für Android/Fire.
- browser_mod (Custom): einzelne Panels fernsteuern, Popups/Toasts, gezielt Seiten wechseln.
UI-Design fürs Wandpanel
- Große Touch-Ziele (Mushroom/Button-Card mit ≥ 64 px), klare Farbcodes (Alarm/Fehler/OK).
- Start-View: „Schnellaktionen“ (Alles aus, Alarm), Räume als Kacheln, aktuelle KPIs (Temp, PV-Leistung, Netzbezug).
- Kontext: Conditional/State-Switch – nur Relevantes zeigen (z. B. Waschmaschine-Fertig erst bei Status „done“).
- Rollen: eigenes Panel-Userkonto (kein Admin), Gast-View ohne kritische Funktionen.
Typische Panel-Automationen
# Display einschalten, wenn Bewegung vor dem Panel erkannt wird (Fully Kiosk)
alias: Panel aufwecken bei Bewegung
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.panel_motion
to: 'on'
action:
- service: rest_command.fully_screen_on # via REST-Command auf Fully-API
- service: number.set_value
target: { entity_id: number.panel_brightness }
data: { value: 85 }
mode: restart
# Nachtruhe: Panel dimmen & auf Nachtseite wechseln
alias: Panel Nachtmodus
trigger:
- platform: time
at: '23:00:00'
action:
- service: rest_command.fully_load_url
data: { url: "/lovelace-nacht/start" }
- service: number.set_value
target: { entity_id: number.panel_brightness }
data: { value: 10 }
Best Practices
- Netzwerk: stabiles WLAN oder PoE-Ethernet (AP in Panel-Nähe), eigene IoT-VLAN-SSID mit passender QoS.
- Fallback: Favoriten/QR-Link zur Admin-Ansicht nur für Berechtigte; Panel-Nutzer ohne Konfig-Rechte.
- Wartung: Tablet auto-neustarten (wöchentlich), Browser-Cache leeren nach großen HA-Updates.
Fazit: Mit iPad, Android/Fire + Fully Kiosk oder einem Nest Hub wird Home Assistant zum zuverlässigen, familiensicheren Wandpanel – schnell, übersichtlich und jederzeit bedienbar.
Multi-Dashboards
Multi-Dashboards trennen Ansichten nach Zielgruppe und Zweck: Eine klare Startseite für die Familie, eine Technik-Ansicht für Admins, eigene Views für Energie, Sicherheit und Multimedia – und ggf. dedizierte Dashboards für Büro/Apartmenthaus.
Typische Aufteilung
- Start: Schnellaktionen (Szenen, „Alles aus“), Räume als Kacheln, KPIs (Außen-/Innen-Temp, PV/Netz).
- Energie: PV-Erzeugung, Netzbezug/-einspeisung, Batteriespeicher, Verbraucher (Waschmaschine, Wallbox).
- Sicherheit: Kameras, Türen/Fenster, Alarm, Rauch-/Wassersensoren, Ereignisprotokoll.
- Multimedia: TV/Beamer, AVR (Denon/Marantz), Sonos-Zonen, Spotify.
- Technik/Admin: Systemzustände, Add-ons (MQTT, Zigbee2MQTT), Backups, Updates, Logs.
- Gäste/Wandpanel: stark reduzierte Ansicht ohne kritische Funktionen.
Rechtemodell & Sichtbarkeit
- Eigene Nutzerkonten für Familie, Gäste, Admin (kein Admin auf Wandpanel).
- Conditional/State-Switch verwenden, um Inhalte je Benutzer/Modus/Zeit zu filtern.
- Kiosk-Mode für Vollbild-Dashboards ohne Header/Sidebar auf Tablets.
Navigation & Struktur
- Pfadbasierte Views (z. B.
/lovelace-start,/lovelace-energie) für direkte Links/QR-Codes. - Top-Navigation (Chips/Mushroom) mit Icons für schnelle Wechsel (Start • Energie • Sicherheit • Medien • Technik).
- Kontextwechsel: Automatisch auf „Sicherheit“ springen, wenn Klingel/Alarm auslöst.
Beispiel: Dashboard-Definition
# configuration.yaml
lovelace:
mode: storage # UI-Editor weiterhin nutzbar
dashboards:
lovelace-start:
mode: storage
filename: ui-lovelace-start.yaml
title: Start
icon: mdi:home
show_in_sidebar: true
lovelace-energie:
mode: yaml
filename: ui-lovelace-energie.yaml
title: Energie
icon: mdi:solar-power-variant
show_in_sidebar: true
lovelace-sicherheit:
mode: yaml
filename: ui-lovelace-sicherheit.yaml
title: Sicherheit
icon: mdi:shield-home
show_in_sidebar: true
Beispiel: Energie-Dashboard (Auszug)
# ui-lovelace-energie.yaml
title: Energie
views:
- title: Übersicht
path: uebersicht
cards:
- type: energy-distribution
- type: energy-usage-graph
- type: entities
title: Verbraucher
entities:
- switch.waschmaschine
- switch.spulmaschine
- switch.wallbox_boost
- type: gauge
name: Aktuelle PV-Leistung
entity: sensor.pv_power
- type: gauge
name: Netzbezug
entity: sensor.grid_import
Beispiel: Sicherheit-Dashboard (Auszug)
# ui-lovelace-sicherheit.yaml
title: Sicherheit
views:
- title: Live
path: live
cards:
- type: entities
title: Türen & Fenster
entities:
- binary_sensor.door_front
- binary_sensor.window_kitchen
- binary_sensor.window_bedroom
- type: alarm-panel
states: [armed_away, armed_home, disarmed]
entity: alarm_control_panel.haus
- type: picture-glance
title: Haustür
entities: []
camera_image: camera.ring_haustuer
- type: history-graph
title: Ereignisse
entities:
- binary_sensor.motion_einfahrt
- binary_sensor.door_front
hours_to_show: 6
Automations für kontextbasierten Wechsel
alias: Beim Klingeln auf Sicherheits-View wechseln (Panels)
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.klingel
to: 'on'
action:
- service: browser_mod.navigate
data:
path: /lovelace-sicherheit/live
mode: single
Best Practices
- Weniger ist mehr auf der Startseite – Deep-Dives in eigene Views auslagern.
- Rollenbasiert denken: Gäste, Familie, Admin, Wandpanel.
- Performance: Viele Charts/Maps nur in Unter-Views, nicht auf Start.
- Versionierung: YAML-Dashboards in Git, UI-Storage regelmäßig exportieren.
Fazit: Multi-Dashboards sorgen für Übersicht und Geschwindigkeit – jede Zielgruppe bekommt die Informationen und Aktionen, die sie wirklich braucht, ohne Ballast.
Firmen- & Apartment-Lösungen
Home Assistant eignet sich nicht nur für Einfamilienhäuser oder Wohnungen, sondern auch für größere Gebäude und gewerbliche Umgebungen. Durch flexible Hardware, modulare Dashboards und eine riesige Integrationsvielfalt kann die Plattform in Firmen, Apartment-Komplexen und Mehrfamilienhäusern eingesetzt werden.
Apartment- und Mehrfamilienhäuser
- Zentrale Energieüberwachung: Verbrauch pro Wohneinheit mit Smart Meter & Shunts (z. B. Shelly EM, Fronius, Victron).
- Gemeinsame Services: Müllsensoren, Waschraum-Management, Belegungsanzeigen für Gemeinschaftsräume.
- Sicherheit: Zentrale Überwachung von Eingängen, Kameras, Brand- und Wassermeldern – Bewohnerzugriff über eingeschränkte Dashboards.
- Benachrichtigungen: Bewohner erhalten Push-Nachrichten (z. B. „Waschmaschine fertig“ oder „Paket im Paketfach“).
Firmen & Gewerbe
- Gebäudemanagement: Licht, Klima und Zugangskontrolle automatisieren – Integration mit KNX, Modbus oder BACnet.
- Energieoptimierung: Verbrauchsanalyse, PV-Anlagen, Lastmanagement für Maschinen & Ladeinfrastruktur.
- Industrieautomation: Integration von ESPHome-Sensoren, Zigbee oder LoRaWAN für Maschinenstatus, CO₂/Temperaturüberwachung oder Hallenbeleuchtung.
- Zutrittskontrolle: RFID- oder Gesichtserkennungssysteme für Mitarbeiterzugang, gekoppelt mit Beleuchtung und Maschinenfreigabe.
Dashboards für große Installationen
- Facility Dashboard: Übersicht über Strom, Wasser, Heizung, Alarmstatus.
- Security Dashboard: Live-Kameras, Türstatus, Alarmzonen.
- Maintenance Dashboard: Maschinenlaufzeiten, Wartungsintervalle, Fehlermeldungen.
- Energy Dashboard: Erzeugung, Netzbezug, Speicherfüllstand, Optimierungsvorschläge.
Best Practices
- Multi-User-Konzept: Jeder Bewohner/Mitarbeiter erhält eigene Zugriffsrechte.
- VLAN & Netztrennung: IoT-Geräte im separaten Netz, zentrale Steuerung abgesichert.
- USV & Backup: Pflicht für gewerbliche Setups, um Ausfälle zu verhindern.
- Skalierbare Hardware: Einsatz von Proxmox-Servern oder Industrie-PCs statt Raspberry Pi.
Fazit: Ob Apartmentkomplex oder Gewerbebetrieb – Home Assistant kann weit über das klassische Smart Home hinaus eingesetzt werden. Mit den richtigen Integrationen und einer sauberen Architektur wird es zum zukunftssicheren Gebäudemanagement-System.
Integrationen & Markenwelt
Die größte Stärke von Home Assistant ist die enorme Zahl an Integrationen. Während klassische Smart-Home-Systeme oft auf ein oder zwei Hersteller beschränkt sind, verbindet Home Assistant tausende Geräte und Dienste in einer Plattform. Damit lassen sich heterogene Umgebungen – von Philips Hue über Shelly bis BMW ConnectedDrive – nahtlos steuern.
Arten von Integrationen
- Lokale Integrationen: Geräte im LAN/WLAN oder über Funkprotokolle (Zigbee, Z-Wave, KNX, Modbus) ohne Cloud-Zwang.
- Cloud-Dienste: Spotify, YouTube, OpenWeather, Google Kalender oder BMW ConnectedDrive – bei Bedarf, aber nicht verpflichtend.
- Hybrid-Lösungen: Systeme wie Alexa oder Google Assistant, die lokal bedienbar bleiben, aber per Cloud erweitert werden können.
Vorteile gegenüber herstellerspezifischen Lösungen
- Herstellerunabhängig: Philips Hue, IKEA Tradfri, Shelly, Sonos, Tesla, Miele – alles kann parallel genutzt werden.
- Zentrale Oberfläche: Keine App-Sammlung mehr, sondern ein Dashboard für alle Geräte.
- Automatisierungen übergreifend: Beispiel: Ring-Klingel löst Pause auf dem Samsung TV aus und schaltet Hue-Licht im Flur.
- Langlebigkeit: Selbst wenn Hersteller die Cloud abschalten, bleiben lokale Integrationen oft weiter nutzbar.
Integrationstechniken
- Native Integrationen: Direkt im Home Assistant-Integrationsmenü auswählbar, meist Plug & Play.
- Custom Components: Von der Community entwickelt, über HACS (Home Assistant Community Store) installierbar.
- MQTT / ESPHome: Universelle Schnittstellen für eigene Sensoren, Aktoren und DIY-Projekte.
- APIs: Home Assistant kann REST, WebSockets oder proprietäre APIs nutzen, um Dienste anzubinden.
Fazit: Integrationen machen Home Assistant zum Schweizer Taschenmesser des Smart Home.
Von Alltagsgeräten wie Lampen und Steckdosen bis zu komplexen Szenarien
mit Autos, Solaranlagen oder Industriemaschinen – die Plattform bietet herstellerübergreifende Freiheit.
Sprachsteuerung
Home Assistant lässt sich nahtlos mit Sprachassistenten verbinden. Damit können Geräte nicht nur über Dashboards oder Automatisierungen gesteuert werden, sondern auch per Alexa, Google Assistant, Apple Siri/HomeKit oder Samsung SmartThings.
Amazon Alexa
- Über den offiziellen Home Assistant Cloud Service (Nabu Casa) einfach integrierbar – kein manuelles Skill-Hosting notwendig.
- Ermöglicht Sprachbefehle wie „Alexa, schalte das Wohnzimmerlicht an“ oder „Starte Szene Kino“.
- Unterstützt Geräte, Szenen, Skripte und Automatisierungen.
- Routine-Integration: Alexa-Routinen können Home Assistant-Aktionen triggern.
Google Assistant
- Auch hier ist Nabu Casa die einfachste Variante: automatische Synchronisierung von Home Assistant-Geräten zu Google Home.
- Unterstützt Sprachbefehle und Steuerung über die Google-Home-App.
- Vorteil: Multiroom-Audio mit Google Nest/Chromecast kann direkt mit Automatisierungen kombiniert werden.
Apple Siri & HomeKit
- Home Assistant bringt eine native HomeKit-Integration mit.
- Damit erscheinen HA-Geräte direkt in der Apple Home App und können mit Siri gesteuert werden.
- Sehr stabil für lokale Steuerung – keine Cloud notwendig.
- Beliebt für iOS-Shortcuts und Automationen, z. B. „Hey Siri, Guten Morgen“ → Kaffeemaschine & Licht.
Samsung SmartThings
- Über die SmartThings-Integration lassen sich Geräte beidseitig synchronisieren.
- HA-Geräte erscheinen in SmartThings und umgekehrt – praktisch bei gemischten Haushalten.
- Auch Sprachsteuerung via Bixby ist so indirekt nutzbar.
Best Practices
- Nabu Casa erleichtert Alexa/Google-Integration, ohne eigene Cloud-/SSL-Konfiguration.
- Datenschutz: Wer Clouds vermeiden möchte, nutzt HomeKit für lokale Sprachsteuerung.
- Kombination möglich: Viele nutzen Alexa/Google für Lautsprecher + Siri für iPhone/Apple Watch + Home Assistant für Automatisierungen.
Fazit: Sprachassistenten machen Home Assistant besonders familientauglich.
Ob Alexa, Google, Siri oder SmartThings – mit wenigen Klicks lassen sich Sprachbefehle in den Alltag integrieren.
Beleuchtung
Die Integration von Beleuchtungssystemen ist eine der beliebtesten Anwendungen von Home Assistant.
Von klassischen Glühbirnen-Adaptern bis zu hochmodernen LED-Panels
können nahezu alle Systeme eingebunden werden – egal ob über WLAN,
Zigbee oder proprietäre Bridges.
Philips Hue
- Native Integration über die Hue Bridge.
- Unterstützt Gruppen, Szenen, Farbanpassungen, Dimmwerte.
- Sehr stabil, große Community, langlebige Hardware.
- Tipp: Direktes Zigbee über Zigbee2MQTT oder ZHA oft flexibler als die Bridge.
IKEA Tradfri
- Kostengünstige Alternative mit eigenem Gateway oder via Zigbee-Stick.
- Unterstützt Lampen, Steckdosen, Bewegungsmelder.
- Preis-Leistungs-Sieger für Einsteigerprojekte.
Nanoleaf
- Smarte LED-Panels (Shapes, Canvas, Lines) – optisches Highlight für Wohn- und Gaming-Setups.
- Integration über Cloud oder lokal via Thread/Matter (je nach Modell).
- Perfekt für Szenen wie „Kino“, „Party“ oder „Ambilight“.
Govee
- Beliebt für LED-Stripes und Gaming-Räume.
- Integration per API (teilweise Cloud-basiert, je nach Modell).
- Große Farbdynamik, Musik-Sync und Effektmodi.
Weitere Anbieter
- LIFX: WLAN-basierte Lampen, Cloud- und LAN-Integration.
- Osram/LEDvance: Zigbee-basiert, meist via ZHA oder Zigbee2MQTT eingebunden.
- Yeelight (Xiaomi): WLAN/Cloud, oft über Xiaomi- oder LAN-Integration nutzbar.
Beleuchtung in Automatisierungen
- Bewegungssensor: Licht im Flur automatisch an/aus.
- Sonnenuntergang: Außenbeleuchtung automatisch einschalten.
- Türklingel: Licht blinkt im Wohnzimmer, wenn es klingelt.
- Ambilight: TV- oder Gaming-Setup mit Nanoleaf/Govee synchronisieren.
Best Practices
- Zigbee über eigene Koordinatoren (ConBee II, Sonoff Dongle) oft zuverlässiger als Hersteller-Gateways.
- Farben/Szenen zentral in Home Assistant statt in Hersteller-Apps pflegen.
- Für große Setups: Zigbee2MQTT oder ZHA nutzen, um Geräte herstellerübergreifend zu verbinden.
Fazit: Ob Philips Hue im Wohnzimmer, IKEA Tradfri im Flur oder Nanoleaf im Gaming-Setup – Home Assistant macht aus einzelnen Lampen ein integriertes, intelligentes Beleuchtungssystem.
Steckdosen/Relais
Smarte Steckdosen und Relais sind eine der einfachsten Möglichkeiten, Geräte in Home Assistant einzubinden. Sie machen „dumme“ Geräte smart, indem sie Stromzufuhr und Verbrauch messen und per Automatisierung steuern können.
Shelly
- Shelly Plug S/Plug Plus: WLAN-Steckdosen mit Leistungsmessung.
- Shelly 1/2.5/Plus-Serie: Einbau-Relais für Lichtschalter oder Rollläden.
- Besonderheit: Lokale Steuerung per MQTT oder REST – keine Cloud nötig.
- Sehr beliebt für DIY- und Profi-Installationen.
TP-Link Kasa
- Kostengünstige WLAN-Steckdosen, weit verbreitet.
- Integration in Home Assistant ohne Cloud möglich.
- Besonders geeignet für Einsteiger und einfache Automatisierungen.
Meross
- Steckdosen, Schalter und Garagentor-Controller.
- Integration per Cloud oder lokal (LAN-Mode bei einigen Modellen).
- Preislich attraktiv, breites Produktspektrum.
AVM Fritz!DECT
- Smarte Steckdosen für Nutzer mit Fritz!Box (DECT ULE Standard).
- Sehr zuverlässig, tief in Fritz!OS integriert.
- Besonders beliebt in Deutschland und bei Nutzern mit AVM-Ökosystem.
Weitere Optionen
- Sonoff (ESP8266/ESP32-basiert): Preiswert, mit ESPHome oder Tasmota flashbar für volle Kontrolle.
- Homematic IP: Relais- und Steckdosenlösungen, besonders für klassische Hausautomation.
- Zigbee-Steckdosen: IKEA Tradfri, Aqara, Innr – direkt in Zigbee-Netzwerke integrierbar.
Typische Anwendungsfälle
- Kaffeemaschine: startet automatisch, wenn der Handy-Wecker klingelt.
- Waschmaschine: Benachrichtigung „Fertig“, wenn Leistungsaufnahme sinkt.
- Standby-Geräte: TV/PC nach Mitternacht automatisch ausschalten.
- Rollladenmotoren: per Shelly 2.5 smart steuerbar.
Best Practices
- Wo möglich auf lokale Steuerung setzen (MQTT, ESPHome, Fritz!DECT).
- Cloud-Geräte absichern (eigene VLANs, API-Tokens).
- Lastgrenzen beachten – viele Steckdosen sind auf 10–16 A limitiert.
Fazit: Mit smarten Steckdosen und Relais wie Shelly, Kasa oder Fritz!DECT lassen sich Alltagsgeräte intelligent steuern und Energieverbrauch transparent machen. Sie sind ein günstiger Einstieg in das Smart Home und zugleich ein mächtiges Werkzeug für Automatisierungen.
Sensorik
Sensoren sind das Rückgrat eines intelligenten Smart
Homes. Sie liefern die Daten, die Automatisierungen auslösen und
Dashboards mit Leben füllen.
Von Temperatur- und Luftqualität bis zu Bewegung, Wasser und
Sicherheitssensoren – Home Assistant unterstützt eine riesige Vielfalt.
Netatmo
- Bekannt für Wetterstationen, Innenraum- und Außenmodule.
- Misst Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO₂, Luftdruck, Regenmenge und Windgeschwindigkeit.
- Einbindung über Cloud oder lokale API möglich.
- Ideal für Dashboards mit Live-Wetterdaten.
Bosch
- Bietet Rauchmelder, Bewegungsmelder und Heizungs-Sensorik an.
- Teilweise Integration über die Bosch Smart Home Bridge oder via Zigbee.
- Stark im Bereich Sicherheit und Gebäudeautomation.
Xiaomi Aqara
- Kostengünstige Zigbee-Sensoren (Tür-/Fensterkontakte, Bewegungsmelder, Temperatur-/Feuchtigkeitssensoren).
- Sehr beliebt dank Preis-Leistungs-Verhältnis und breiter Verfügbarkeit.
- Integration am besten über Zigbee2MQTT oder ZHA.
Weitere Hersteller
- Fibaro: Z-Wave-Sensoren (Bewegung, Temperatur, Helligkeit, Wasser).
- Tado°: Heizungs- und Klimasensoren mit Cloud-Anbindung.
- Elgato Eve (Matter/Thread): Besonders für Apple-User interessant.
- Homematic IP: Fensterkontakte, Wettersensoren, Thermostate.
Typische Automatisierungen
- Bewegungsmelder: Licht im Flur automatisch an/aus.
- CO₂-Sensor: Lüftung aktivieren oder Push-Nachricht bei schlechter Luftqualität.
- Tür-/Fensterkontakt: Heizung abschalten, wenn Fenster geöffnet wird.
- Wassersensor: Alarm & Push bei Leckage (z. B. Waschmaschine oder Heizungskeller).
Best Practices
- Zigbee-Sensoren über eigene Koordinatoren einbinden (stabiler, Cloud-unabhängig).
- Batterie-Sensoren regelmäßig prüfen oder per Automatisierung überwachen.
- Für kritische Anwendungen (Wasser, Rauch, Sicherheit) nur zuverlässige Markenprodukte einsetzen.
Fazit: Ob Netatmo für Wetter, Aqara für günstige Tür-/Fensterkontakte oder Bosch für Sicherheit – Sensorik macht Home Assistant zu einem reaktiven, intelligenten Smart Home.
Sicherheit
Sicherheitssysteme sind ein zentraler Baustein moderner Smart Homes. Mit Home Assistant lassen sich Kameras, Tür- und Fenstersensoren, Bewegungsmelder und Alarmsysteme in einer Plattform bündeln – unabhängig vom Hersteller.
Ring
- Videotürklingeln & Kameras lassen sich direkt in Home Assistant einbinden.
- Bei Klingeln oder Bewegung kann eine Automatisierung ausgelöst werden (z. B. Licht blinkt, TV pausiert).
- Videostreams können auf Dashboards angezeigt werden.
- Cloud-basiert, aber mit stabiler Integration.
Arlo
- Bekannt für Akkukameras und Floodlight-Kameras.
- Integration über Cloud-API; Bilder und Bewegungsmeldungen in Home Assistant nutzbar.
- Beliebt für Außenbereiche, da oft wetterfest und kabellos.
Eufy
- Kameras und Türklingeln, teilweise lokal ohne Cloud nutzbar.
- Einbindung über Community-Integrationen oder RTSP-Streams.
- Datenschutzfreundlicher als viele Cloud-only-Lösungen.
Abus
- Deutscher Hersteller mit Fokus auf Alarmanlagen und Sicherheitstechnik.
- Einbindung z. B. über MQTT oder proprietäre Schnittstellen möglich.
- Stark im professionellen Umfeld (Büro, Gewerbe, Industrie).
Weitere Optionen
- Bosch Smart Home: Rauch- und Wassermelder, Bewegungsmelder.
- Homematic IP: Tür-/Fensterkontakte, Alarm-Sirenen.
- Z-Wave/Zigbee-Kameras & Sensoren: Große Auswahl für DIY-Lösungen.
Typische Automatisierungen
- Klingel: Kamera-Feed im Dashboard, Licht blinkt, Push-Nachricht aufs Handy.
- Bewegung im Garten: Flutlicht und Aufnahme starten.
- Tür/Fenster offen + Abwesenheit: Alarmmodus → Sirene und Push.
- Wassermelder: Sofortige Benachrichtigung + Hauptwasser absperren (z. B. per Shelly Valve).
Best Practices
- Lokale Integrationen bevorzugen, wenn verfügbar (z. B. Eufy, RTSP-Streams).
- VLAN für Kameras einrichten, um Netzwerksicherheit zu erhöhen.
- Kombination mit Alarm Panel in Home Assistant für ein vollständiges Sicherheitssystem.
- Notstromversorgung (USV) für Router und HA-Server, um Ausfälle zu überbrücken.
Fazit: Ob Ring, Arlo, Eufy oder Abus – Home Assistant macht aus einzelnen Geräten ein vollwertiges Smart-Home-Sicherheitssystem. Von Türklingel über Kamera bis zur Alarmsirene läuft alles in einem zentralen Dashboard zusammen.
Audio/Video
Mit Home Assistant lassen sich Audio- und Video-Geräte verschiedenster Hersteller zentral steuern. Von Multiroom-Audio mit Sonos über AV-Receiver von Denon/Marantz bis hin zu Smart TVs von Samsung oder LG – alle Systeme können in Automatisierungen integriert werden.
Sonos
- Nahtlose Integration für Multiroom-Audio.
- Unterstützt Playlisten, Gruppen, Lautstärkeregelung, Spotify Connect.
- Kann direkt in Automatisierungen genutzt werden, z. B. „Guten Morgen“-Szene → Radio in der Küche.
Bose
- SoundTouch- und neuere Smart Speaker lassen sich integrieren.
- Steuerung von Lautstärke, Quellen, Presets.
- Beliebt für hochwertige Audio-Setups.
Denon / Marantz
- AV-Receiver mit Home Assistant steuerbar.
- Quelle umschalten, Lautstärke regeln, Surround-Modi aktivieren.
- Automatisierungen: TV an → Receiver & Surround-Licht automatisch starten.
Samsung TV (Tizen)
- Smart TVs können an/ausgeschaltet und in Szenen eingebunden werden.
- Automatisierung: Türklingel → TV pausiert, Kamera-Feed einblenden.
- Unterstützt Lautstärke, Eingänge, teilweise App-Steuerung.
LG ThinQ
- Integration von LG WebOS TVs.
- Steuerung von Kanälen, Lautstärke, Apps und Power.
- Perfekt für smarte Kino-Setups in Kombination mit Beleuchtung.
Logitech Harmony
- Fernbedienungssystem, das viele Geräte zentral steuern kann.
- Home Assistant kann Harmony-Aktivitäten starten/stoppen.
- Praktisch, wenn mehrere ältere Geräte kombiniert werden müssen.
Elgato (Stream Deck & Lights)
- Stream Deck: Buttons können Home Assistant-Skripte und Szenen starten.
- Elgato Key Lights: Beliebt bei Streamern, Steuerung von Helligkeit/Farbe.
- Automatisierungen möglich, z. B. beim Start von OBS Studio → Licht & Szenen aktivieren.
Typische Automatisierungen
- Kinoabend: TV an, Receiver auf HDMI 1, Lichter dimmen, Vorhänge schließen.
- Klingel: TV pausiert, Kamera-Feed eingeblendet.
- Wecker: Sanftes Hochdimmen der Beleuchtung + Musik über Sonos.
- Streaming: Start OBS → Elgato Key Lights an, Szene „Streaming“ aktivieren.
Best Practices
- HDMI-CEC nutzen, wo verfügbar, für synchrones An-/Ausschalten von Geräten.
- Separate Medien-Dashboards mit Lautstärkereglern, Playlists, Favoriten.
- Für Multiroom-Setups Sonos oder Snapcast in Home Assistant kombinieren.
Fazit: Ob Sonos, Bose, Denon, Samsung oder Elgato – Home Assistant macht aus Einzelgeräten ein vernetztes Multimedia-System, das perfekt mit Beleuchtung, Szenen und Automatisierungen zusammenspielt.
Fahrzeuge
Home Assistant kann nicht nur Hausgeräte, sondern auch Fahrzeuge integrieren. Viele Hersteller bieten APIs oder Schnittstellen an, sodass Statusinformationen, Standort oder sogar Steuerbefehle in Automatisierungen einfließen können. Besonders spannend ist das in Kombination mit Wallboxen, PV-Anlagen und Smart-Home-Szenen.
BMW ConnectedDrive
- Integration über offizielle und Community-APIs.
- Abruf von Fahrzeugstatus (Reichweite, Tank-/Ladestand, Türen/Fenster, Standort).
- Steuerung von Hupe, Lichthupe, Klima (je nach Modell und API-Freigabe).
- Automatisierung: „Wenn BMW in die Einfahrt fährt → Garagentor öffnen, Licht an, Sonos spielt Begrüßung.“
Tesla
- Sehr gut dokumentierte API, große Community-Unterstützung.
- Abruf von Ladestand, Standort, Klimadaten.
- Steuerung von Laden, Klima, Hupe, Licht.
- Besonders spannend: PV-Überschussladen → Tesla lädt nur, wenn genug Solarstrom verfügbar ist.
Mercedes Me
- Integration von Fahrzeugstatus und Standort.
- Benachrichtigung bei Türen offen, Tankstand niedrig.
- Einbindung in Geofencing-Automatisierungen (z. B. Tor/Licht öffnen bei Heimkehr).
VW WeConnect
- Unterstützt Fahrzeuge von VW, Audi, Skoda, Seat.
- Abruf von Reichweite, Ladezustand, Klimastatus.
- Steuerung von Klimatisierung und Laden bei vielen Modellen möglich.
Weitere Hersteller
- Hyundai / Kia Bluelink: Beliebt für Elektrofahrzeuge (Reichweite, Laden, Klima).
- FordPass: Integration für Ford-Fahrzeuge, inkl. EV-Modelle.
- Opel / PSA Connect: Fahrzeuge der Stellantis-Gruppe (Opel, Peugeot, Citroën, Fiat).
Typische Automatisierungen
- Geofencing: Fahrzeug nähert sich → Einfahrtstor öffnen, Licht an, Kameraaufnahme starten.
- Ladesteuerung: Auto lädt nur bei PV-Überschuss oder günstigen Stromtarifen.
- Benachrichtigungen: Push, wenn Türen offen oder Akku unter 20 % fällt.
- Klimavorbereitung: Morgens um 7 Uhr → Heizung/Klima im Auto starten.
Best Practices
- APIs sind oft ratelimited – nicht zu häufig abfragen, sonst Sperrung möglich.
- Datenschutz: Standortdaten absichern, nur berechtigten Nutzern anzeigen.
- Fahrzeuge sinnvoll mit Energie-Dashboards verknüpfen (Wallbox, PV).
Fazit: Ob BMW, Tesla, Mercedes oder VW – Home Assistant erweitert das Smart Home bis in die Garage. Fahrzeuge werden zu aktiven Teilnehmern im Smart Home und können Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz steigern.
Haushaltsgeräte
Mit Home Assistant lassen sich auch Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler oder Kühlschränke einbinden. Dadurch werden Abläufe smarter, transparenter und können direkt in Automatisierungen einfließen.
Miele@home
- Integration über die offizielle Miele@home API.
- Abruf von Statusmeldungen (z. B. „Waschen läuft“, „Fertig“, Restlaufzeit).
- Push-Benachrichtigung auf Smartphone, wenn Waschmaschine oder Trockner fertig ist.
- Automatisierung: Waschmaschine fertig → Licht blinkt in der Küche + Push aufs Handy.
Siemens Home Connect
- Unterstützt Geräte von Siemens, Bosch, Neff, Gaggenau.
- Status von Backöfen, Spülmaschinen, Kaffeemaschinen abrufbar.
- Automatisierungen: Kaffeeautomat einschalten, wenn Wecker im Handy gestellt ist.
Samsung & LG
- Integration über SmartThings (Samsung) oder LG ThinQ.
- Typische Anwendungsfälle: Kühlschrank-Temperatur überwachen, Waschmaschinen-Status einsehen, Klimageräte steuern.
- Besonders spannend: Verbindung von Klima/AC mit Präsenz- oder Temperatur-Sensoren.
Weitere Hersteller
- Whirlpool: Integration über 6th Sense Live.
- Electrolux / AEG: Cloud-Integration für Waschmaschinen & Öfen.
- Roborock, iRobot: Saug- und Wischroboter steuerbar (Start, Pause, Status).
Typische Automatisierungen
- Waschmaschine fertig: Push-Nachricht + blinkendes Licht im Flur.
- Geschirrspüler nachts: Startet automatisch, wenn PV-Überschuss vorhanden ist.
- Kaffeemaschine: Startet automatisch mit Handy-Wecker oder bei „Guten Morgen“-Szene.
- Kühlschrank: Benachrichtigung bei offener Tür oder zu hoher Temperatur.
Best Practices
- Statusmeldungen bündeln: Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine in einem „Hausgeräte“-Dashboard.
- Benachrichtigungen priorisieren: Kritische Ereignisse (z. B. Wasserleck) sofort, Komfortinfos (z. B. „Spülmaschine fertig“) gebündelt.
- Energieintegration: Lastmanagement mit PV-Anlage und Smart Meter kombinieren.
Fazit: Mit Integrationen wie Miele@home, Siemens Home Connect, Samsung SmartThings und LG ThinQ werden selbst klassische Haushaltsgeräte Teil des Smart Homes. Von Benachrichtigungen bis zur intelligenten Energieoptimierung ist alles möglich.
Services & Cloud
Neben lokaler Steuerung unterstützt Home Assistant auch zahlreiche Cloud-Dienste. Sie erweitern das Smart Home um Informationen, Multimedia und KI-Funktionen, die lokal nur schwer umsetzbar wären.
OpenWeather
- Einbindung von Wetterdaten wie Temperatur, Regen, Windgeschwindigkeit, UV-Index.
- Beliebt für Automatisierungen: Rollläden bei Sonne schließen, Markise bei Wind einfahren.
- Alternative: DWD-Wetterdienst oder eigene Wetterstationen wie Netatmo.
Spotify
- Native Integration für Musik-Streaming.
- Start von Playlists, Steuerung von Lautsprechern, Multiroom-Audio in Kombination mit Sonos.
- Automatisierungen: „Guten Morgen“ → Lieblingsplaylist + Kaffeemaschine.
YouTube
- Videos können über Cast-Geräte (Chromecast, Google Nest, FireTV) direkt gestartet werden.
- Beliebt für Automatisierungen wie: Türklingel → Haustürkamera auf FireTV anzeigen.
- Spannend für Infoboards oder Kinderzimmer (z. B. Gutenachtgeschichten starten).
OpenAI & KI-Integrationen
- Home Assistant kann ChatGPT, GPT-4, Whisper oder andere KI-Dienste einbinden.
- Anwendungsfälle: Sprachbefehle → intelligente Szenenplanung, automatische Texte für Push-Benachrichtigungen, Chatbots im Smart Home.
- Beispiel: „Hey Home Assistant, ich gehe schlafen“ → KI prüft offene Fenster, startet Szenen, informiert über Wetter morgen.
Weitere Cloud-Dienste
- Google Kalender: Automatisierungen nach Terminen (z. B. Meeting → Bürolicht automatisch an).
- Apple iCloud: Standortdaten, Kalenderintegration, Foto-Sync.
- Amazon Alexa & Google Home: Cloud-basierte Sprachsteuerung und Smart Speaker.
- IFTTT: Webhooks für Dienste ohne direkte Integration.
Typische Automatisierungen
- Wetterwarnungen: DWD- oder OpenWeather-Integration → Push + Lichtfarbe rot bei Sturmwarnung.
- Musik: Spotify startet automatisch, wenn man nach Hause kommt.
- Kalender: Meeting startet → Kamera & Licht im Büro automatisch an.
- KI: Automatische Text-Generierung für Push („Waschmaschine fertig – dauert noch 5 min zum Abpumpen“).
Best Practices
- Cloud-Dienste gezielt einsetzen, wo lokale Alternativen nicht ausreichen.
- API-Tokens sicher speichern, idealerweise in
secrets.yaml. - Kombination aus Cloud + Lokal: Wetter via OpenWeather, Musik lokal über Sonos.
Fazit: Von OpenWeather über Spotify und YouTube bis zu OpenAI – Cloud-Services machen Home Assistant noch vielseitiger. In Verbindung mit lokaler Steuerung entsteht ein leistungsfähiges, flexibles Smart-Home-Ökosystem.
Automatisierungen – Einsteiger
Automatisierungen sind das Herzstück von Home Assistant. Sie verbinden Sensoren, Geräte und Dienste zu intelligenten Abläufen. Schon mit wenigen Einsteiger-Automatisierungen lässt sich der Alltag erheblich komfortabler und effizienter gestalten – und das ganz ohne tiefes Technikverständnis.
Warum Automatisierungen?
- Komfort: Geräte reagieren automatisch auf Situationen, ohne manuelles Eingreifen.
- Energieeffizienz: Verbraucher schalten sich nur dann ein, wenn sie wirklich benötigt werden.
- Sicherheit: Anwesenheitssimulation, Warnmeldungen und automatische Abschaltungen schützen Haus und Bewohner.
- Integration: Unterschiedlichste Herstellergeräte lassen sich zu einem Gesamtsystem verbinden.
Typische Einsteiger-Automatisierungen
- Lichtsteuerung mit Bewegungsmeldern: Licht im Flur oder Keller geht automatisch an, wenn Bewegung erkannt wird.
- Kaffeemaschine mit Wecker: Morgens startet automatisch die Kaffeemaschine, sobald der Handywecker klingelt.
- Waschmaschine meldet „Fertig“: Push-Nachricht oder blinkendes Licht informiert, wenn der Waschgang beendet ist.
- Türklingel → TV Pause: Wenn es klingelt, pausiert der Fernseher automatisch und das Bild der Haustürkamera erscheint.
- Abwesenheit: Beim Verlassen des Hauses werden Lichter, Geräte und Musik ausgeschaltet, Alarm aktiviert.
Fazit: Bereits mit einfachen Automatisierungen zeigt sich die Stärke von Home Assistant: Geräte verschiedener Hersteller arbeiten zusammen, Abläufe laufen von alleine, und der Alltag wird komfortabler, sicherer und effizienter.
Lichtsteuerung mit Bewegungsmeldern
Eine der beliebtesten und einfachsten Automatisierungen in Home Assistant ist die Lichtsteuerung per Bewegungsmelder. Sie sorgt dafür, dass Licht automatisch eingeschaltet wird, sobald jemand den Raum betritt – und sich nach einer definierten Zeit ohne Bewegung wieder ausschaltet.
Typische Anwendungsfälle
- Flur & Treppenhaus: Licht geht an, wenn jemand vorbei läuft, und spart Energie, da es nicht dauerhaft brennt.
- Keller & Garage: Automatisches Licht beim Betreten, keine Suche nach Schaltern mit vollen Händen.
- Bad & Gäste-WC: Komfortsteigerung und praktische Nachtbeleuchtung.
Hardware-Auswahl
- Zigbee-Sensoren (z. B. Aqara, IKEA Tradfri): stromsparend, sehr zuverlässig.
- Z-Wave-Sensoren (z. B. Fibaro): ideal für professionelle Setups.
- WLAN-/ESPHome-Sensoren: flexibel, auch für DIY-Projekte geeignet.
- Kombisensoren: Viele Modelle messen zusätzlich Temperatur, Helligkeit oder Luftfeuchtigkeit.
Automatisierung in Home Assistant
Eine typische Automatisierung könnte so aussehen:
alias: Flurlicht automatisch
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.flur_bewegung
to: "on"
condition: []
action:
- service: light.turn_on
target:
entity_id: light.flur
- delay: "00:02:00"
- service: light.turn_off
target:
entity_id: light.flur
Best Practices
- Lux-Wert nutzen: Bewegungsmelder mit Helligkeitssensor verhindern, dass Licht bei Tageslicht unnötig eingeschaltet wird.
- Szenenabhängig schalten: Nachts nur gedimmtes Licht aktivieren, tagsüber volle Helligkeit.
- Mehrere Sensoren kombinieren: Flurlicht bleibt an, solange irgendwo Bewegung registriert wird.
Fazit: Bewegungsmelder sind ein kostengünstiger Einstieg in die Welt der Automatisierungen. Sie erhöhen den Komfort, sparen Energie und lassen sich flexibel in fast jedem Raum einsetzen.
Kaffeemaschine startet mit Handy-Wecker
Eine klassische „Guten Morgen“-Automatisierung ist die Kopplung des Handy-Weckers mit der Kaffeemaschine. Damit steht der frische Kaffee schon bereit, sobald man aufsteht – ein perfektes Beispiel für den praktischen Nutzen von Home Assistant.
Typische Anwendungsfälle
- Filterkaffeemaschine: Startet automatisch, wenn der Wecker klingelt.
- Siebträgermaschine: Heizung wird vorgewärmt, sodass sie beim Aufstehen betriebsbereit ist.
- Kaffeevollautomat: Einschalten und ggf. direkt ein Getränk beziehen (je nach Modell und Integration).
Technische Umsetzung
- Home Assistant Companion App: Überträgt Weckerzeiten vom Smartphone direkt an Home Assistant.
- Smarte Steckdose (z. B. Shelly Plug, Fritz!DECT, TP-Link Kasa): Schaltet die Maschine automatisch ein.
- Direkte Integration: Bei Maschinen mit WLAN (z. B. Siemens Home Connect, Miele@home) können Funktionen direkt angesteuert werden.
Automatisierungsbeispiel
Ein YAML-Beispiel für die Kopplung mit einem Wecker:
alias: Kaffee zum Wecker
trigger:
- platform: event
event_type: mobile_app_notification_action
event_data:
action: alarm_triggered
condition: []
action:
- service: switch.turn_on
target:
entity_id: switch.kaffeemaschine
Best Practices
- Sicherheit: Nur bei Geräten ohne manuelle Bedienung starten, sonst Überhitzungsgefahr.
- Strom sparen: Maschine automatisch nach 30 Minuten wieder ausschalten.
- Szenen kombinieren: Parallel mit Licht, Musik oder Heizung koppeln („Guten Morgen“-Szene).
Fazit: Die Automatisierung „Wecker → Kaffee“ ist ein Paradebeispiel für den Alltagskomfort mit Home Assistant. Sie zeigt, wie einfach sich smarte Geräte mit alltäglichen Routinen verbinden lassen.
Waschmaschine meldet „Fertig“
Mit Home Assistant kann die Waschmaschine (oder auch Trockner/Spülmaschine) zuverlässig melden, wenn der Gang beendet ist. Am einfachsten gelingt das über eine smarte Steckdose mit Leistungsmessung (z. B. Shelly Plug, TP-Link Kasa, Meross, AVM Fritz!DECT) oder über direkte Integrationen wie Miele@home bzw. Siemens Home Connect.
Ansätze
- Leistungsmessung (universell): Fertig-Erkennung, wenn die Leistungsaufnahme für eine gewisse Zeit unter einen Schwellwert fällt.
- Direktintegration (Miele/Siemens): „Programmende“-Status wird direkt gemeldet → weniger Tuning nötig.
Hardware & Voraussetzungen
- Smarte Steckdose mit Messung (Shelly Plug S/Plus, Kasa HS110/EP25, Fritz!DECT 200/210, Meross MSS310).
- Saubere Messwerte: Manche Maschinen haben kurze „Pausen“ – deshalb mit Timeout/Hysterese arbeiten.
- Sicherheit: Steckdose für die Last geeignet (max. Strom beachten, meist 10–16 A). Keine Geräte schalten, die manuell gestartet werden müssen, wenn niemand zu Hause ist.
Schwellwerte bestimmen
- Während des Waschens: typ. 200–2000 W Peaks (Heizen, Motor, Pumpe).
- Im Leerlauf/Standby: oft < 5–8 W.
- Praxis: Schwelle z. B. 8–10 W wählen und „unter Schwelle für 3–5 Minuten“ als Kriterium nutzen.
Template-Sensor (optional, aber hilfreich)
Ein Hilfssensor, der „läuft/ruht“ aus der Leistung ableitet:
# configuration.yaml
template:
- binary_sensor:
- name: "Waschmaschine läuft"
state: >
{{ states('sensor.waschmaschine_power')|float(0) > 10 }}
delay_off:
minutes: 3
device_class: running
Automation: „Fertig“-Erkennung per Leistung
alias: Waschmaschine fertig (Leistungsbasiert)
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.waschmaschine_power
below: 10 # Watt-Schwelle
for:
minutes: 3 # Hysterese
condition: []
action:
- choose:
- conditions:
- condition: state
entity_id: binary_sensor.waschmaschine_laeuft
state: "on"
sequence:
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Waschmaschine"
message: "Fertig – bitte ausräumen."
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.flur }
data: { flash: long }
- service: input_boolean.turn_off
target: { entity_id: input_boolean.waschgang_aktiv }
default: []
mode: single
Start-Erkennung (optional)
Nützlich, um „Fehlalarme“ zu vermeiden und Statistiken zu führen:
alias: Waschmaschine gestartet
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.waschmaschine_power
above: 50
for: "00:00:30"
action:
- service: input_boolean.turn_on
target: { entity_id: input_boolean.waschgang_aktiv }
mode: single
Direktintegration (Miele@home / Siemens Home Connect)
- Miele@home: Entität liefert Program Status = finished → direkt triggern.
alias: Waschmaschine fertig (Miele)
trigger:
- platform: state
entity_id: sensor.miele_washer_program_phase
to: "finished"
action:
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Waschmaschine"
message: "Miele meldet: Waschen fertig."
mode: single
Benachrichtigungen & Komfort
- Push + Smartwatch: mobile_app, Telegram, Signal – was du bevorzugst.
- Lichtsignal: Flurlampe einmal blinken.
- TTS auf Sonos: „Die Waschmaschine ist fertig.“
- Reminder: Wenn nach 20 Min. nicht geöffnet → zweite Erinnerung.
Feinabstimmung
- Hysterese/Verzögerungen erhöhen, wenn es zu Frühmeldungen kommt.
- Filter in der Steckdosenintegration nutzen (Mittelwerte, Glättung).
- Entitäten sprechend benennen und in ein Haushaltsgeräte-Dashboard aufnehmen.
Fazit: Mit einer Messsteckdose oder einer Herstellerintegration erkennst du zuverlässig das Programmmende und wirst benachrichtigt. Das spart Wege, Zeit und macht Home Assistant im Alltag spürbar nützlich.
Türklingel → TV Pause
Eine beliebte Komfort-Automatisierung: Klingelt es an der Tür, pausiert der TV automatisch, optional wird das Live-Kamerabild eingeblendet und Flurlicht aktiviert. Das funktioniert mit Ring, Eufy, Arlo & Co. sowie mit Samsung Tizen, LG webOS, Android TV/Chromecast, Apple TV (über passende Integrationen).
Voraussetzungen
- Klingelsensor: z. B.
binary_sensor.klingel(Ring-Integration, ESPHome-Taster, potentialfreier Kontakt am Gong). - TV-Integration: media_player für Samsung (Tizen), LG (webOS), Android TV/Chromecast, Apple TV.
- Kamera-Feed (optional): z. B.
camera.ring_haustuerfür Einblendung am Dashboard/TV.
Einfach: Pause & kurzes Lichtsignal
alias: Klingel → TV Pause + Flurlicht
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.klingel
to: 'on'
condition: []
action:
- service: media_player.media_pause
target:
entity_id: media_player.wohnzimmer_tv
- service: light.turn_on
target:
entity_id: light.flur
data:
brightness_pct: 80
- delay: '00:00:20'
- service: light.turn_off
target:
entity_id: light.flur
mode: restart
Mit Kamera-Vorschau (Dashboard-Overlay)
Auf Panels/TVs, die ein Dashboard anzeigen, kannst du per browser_mod ein Popup mit dem Live-Feed öffnen:
alias: Klingel → TV Pause + Kamera-Popup
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.klingel
to: 'on'
action:
- service: media_player.media_pause
target: { entity_id: media_player.wohnzimmer_tv }
- service: browser_mod.popup
data:
title: Haustür
content:
type: picture-entity
entity: camera.ring_haustuer
camera_view: live
autoclose: true
timeout: 15000 # 15 s
mode: single
Chromecast/Android TV: Kamera auf TV „casten“
Wenn dein TV/Stick als media_player.chromecast_wohnzimmer verfügbar ist und die Kamera als MJPEG/Stream vorliegt, kannst du eine URL casten (alternativ: RTSP→HLS via Add-on):
alias: Klingel → Kamera auf Chromecast
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.klingel
to: 'on'
action:
- service: media_player.media_pause
target: { entity_id: media_player.chromecast_wohnzimmer }
- service: media_player.play_media
target: { entity_id: media_player.chromecast_wohnzimmer }
data:
media_content_id: "https://ha.example.local/api/camera_proxy_stream/camera.ring_haustuer"
media_content_type: "video"
- delay: '00:00:15'
- service: media_player.media_stop
target: { entity_id: media_player.chromecast_wohnzimmer }
mode: single
Ring-spezifisch: Trigger direkt vom Doorbell-Event
alias: Ring-Klingel → TV Pause
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.ring_front_door_ding
to: 'on'
action:
- service: media_player.media_pause
target: { entity_id: media_player.wohnzimmer_tv }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Klingel"
message: "Es klingelt an der Haustür."
mode: single
Komfort: Nur pausieren, wenn wirklich „schaut“
Viele Integrationen liefern media_player.state (z. B. playing, paused, off). Damit vermeidest du unnötige Aktionen:
alias: Klingel → nur pausieren, wenn TV spielt
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.klingel
to: 'on'
condition:
- condition: state
entity_id: media_player.wohnzimmer_tv
state: 'playing'
action:
- service: media_player.media_pause
target: { entity_id: media_player.wohnzimmer_tv }
mode: single
Rückkehr zur Wiedergabe (Timeout)
Praktisch, wenn du nach kurzer Zeit automatisch fortsetzen willst:
alias: Nach Klingel Wiedergabe fortsetzen
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.klingel
to: 'on'
action:
- service: media_player.media_pause
target: { entity_id: media_player.wohnzimmer_tv }
- delay: '00:00:30'
- condition: state
entity_id: media_player.wohnzimmer_tv
state: 'paused'
- service: media_player.media_play
target: { entity_id: media_player.wohnzimmer_tv }
mode: restart
Best Practices
- Priorität & Ruhezeiten: Nachts keine lauten Benachrichtigungen; statt dessen nur Dimmen/Popup.
- Präsenz berücksichtigen: Pausieren nur, wenn jemand zuhause ist (
person.*, Geofencing). - Sicherheit: Kamerastreams nur autorisierten Nutzern anzeigen; TV-Casten über HTTPS.
- Resilienz: Fallback auf Push-Benachrichtigung, wenn TV offline ist.
Fazit: „Klingel → TV Pause“ bringt realen Komfortgewinn und verknüpft Sicherheit, Medien und Beleuchtung zu einer stimmigen Szene – ganz ohne App-Wechsel oder manuelle Fernbedienung.
Abwesenheit
Abwesenheit ist eine der wichtigsten Einsteiger-Automatisierungen: Verlassene Häuser verbrauchen weniger Energie, sind sicherer (Alarm scharf) und melden nur Relevantes. Home Assistant bringt dafür Präsenz-Funktionen, Zonen und flexible Trigger mit.
Präsenz-Erkennung (Überblick)
- Home Assistant Companion App: Standort-Tracking pro Person (Geofencing, Zonen).
- WLAN-Anwesenheit: Router-/AP-Integrationen (UniFi, Fritz!Box, OpenWrt) melden Geräte „online/offline“.
- Bluetooth/BLE: Näherungserkennung (z. B. ESPHome-BLE-Proxy) für feingranulare Präsenz im Haus.
- Bewegung/Sensorik: Fallback – wenn länger keine Bewegung, Haus auf „leer“ setzen.
Zonen & Personen
- Richte in Home Assistant Zonen ein (z. B. Home, Work, Gym), damit die
person.*-Entitäten zuverlässig „home/not_home“ liefern. - Kombiniere mehrere Quellen pro Person (GPS + WLAN), um Fehltrigger zu vermeiden.
Grundlogik: „Alle weg → Hausmodus Abwesend“
Ein einfacher Helper für den Hausmodus macht Regeln übersichtlich:
# configuration.yaml
input_boolean:
hausmodus_abwesend:
name: Hausmodus Abwesend
Automation: Wird die letzte Person „not_home“, aktiviere Abwesenheit:
alias: Hausmodus auf Abwesend setzen (wenn letzte Person geht)
trigger:
- platform: state
entity_id: group.alle_personen
to: not_home
action:
- service: input_boolean.turn_on
target: { entity_id: input_boolean.hausmodus_abwesend }
mode: restart
Aktionen bei Abwesenheit
- Strom sparen: Lichter aus, Standby-Killer (smarte Steckdosen) aus, Klima/Heizung auf Eco.
- Sicherheit: Alarmanlage scharf, Kameras auf Aufnahme, Push nur für relevante Ereignisse.
- Wasser/Schutz: Hauptwasser über Ventil (z. B. Shelly Valve) schließen, wenn länger abwesend.
- Benachrichtigung: „Haus gesichert“ ans Handy, inkl. offenen Fenstern/Türen als Checkliste.
Beispiel-Automation:
alias: Abwesenheit aktiv → Haus sichern & Energie sparen
trigger:
- platform: state
entity_id: input_boolean.hausmodus_abwesend
to: 'on'
action:
- service: light.turn_off
target: { area_id: [wohnzimmer, kueche, flur, schlafzimmer] }
- service: climate.set_preset_mode
target: { entity_id: climate.* }
data: { preset_mode: away }
- service: switch.turn_off
target:
entity_id:
- switch.tv_steckdose
- switch.pc_steckdose
- switch.kaffeemaschine
- service: alarm_control_panel.alarm_arm_away
target: { entity_id: alarm_control_panel.haus }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Abwesenheit aktiv"
message: >
Haus gesichert. Offene Kontakte: {{
expand(states.binary_sensor)
| selectattr('attributes.device_class','in',['door','window'])
| selectattr('state','eq','on') | list | count
}}
mode: single
Rückkehr: „Jemand kommt heim“
- Komfort: Außen-/Flurlicht an, Heizung/Klima auf Komfort, ggf. Lieblingsmusik leise starten.
- Sicherheit: Alarm unscharf (PIN/Geofence-Logik beachten), Kameras auf Standby.
alias: Ankunft → Willkommen zuhause
trigger:
- platform: state
entity_id: group.alle_personen
to: home
action:
- service: input_boolean.turn_off
target: { entity_id: input_boolean.hausmodus_abwesend }
- service: alarm_control_panel.alarm_disarm
target: { entity_id: alarm_control_panel.haus }
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.eingang }
data: { brightness_pct: 70 }
- service: climate.set_preset_mode
target: { entity_id: climate.* }
data: { preset_mode: comfort }
mode: restart
Anwesenheitssimulation (bei längerer Abwesenheit)
- Randomisierte Zeiten für Licht in Wohn-/Schlafräumen.
- TV-/Radio-Simulation über Media-Player.
alias: Anwesenheitssimulation (nur wenn abwesend)
trigger:
- platform: time_pattern
minutes: "/20"
condition:
- condition: state
entity_id: input_boolean.hausmodus_abwesend
state: "on"
action:
- choose:
- conditions: "{{ now().hour in [18,19,20,21,22] }}"
sequence:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.wohnzimmer }
data:
brightness_pct: "{{ (50 + range(0,30)|random)|int }}"
- delay: "{{ range(300,1200)|random }}" # 5–20 Min
- service: light.turn_off
target: { entity_id: light.wohnzimmer }
mode: single
Best Practices
- Mehrquellen-Präsenz: GPS und WLAN kombinieren (reduziert Fehltrigger).
- Ruhezeiten berücksichtigen (nachts keine lauten Aktionen).
- Sicherheits-Entitäten (Alarm, Kameras) separat absichern; nur berechtigten Nutzern anzeigen.
- Fallback: Wenn Präsenz unklar (GPS off), Bewegungs-/Türkontakte zur Entscheidung heranziehen.
Fazit: Eine robuste Abwesenheitslogik spart Energie, erhöht Sicherheit und läuft völlig automatisch. Mit guten Präsenzsignalen und klaren Hausmodi ist sie die Basis vieler weiterer Automatisierungen.
Automatisierungen – Fortgeschritten
Fortgeschrittene Automatisierungen nutzen zusätzliche Datenquellen und optimieren Komfort, Energie und Sicherheit deutlich über Einsteiger-Use-Cases hinaus.
Typisch sind energiegetriebene Regeln (PV-Überschuss), kontextabhängige Szenen (Geofencing, Kalender) und Medien-/Multiroom-Workflows.
Bausteine für Fortgeschrittene
- Energie-Daten: PV-Leistung, Netzbezug/-einspeisung, Batteriespeicher, Tarife (HT/NT, dynamische Preise).
- Kontext: Präsenz/Geofencing, Kalendertermine, Arbeitszeiten, Gast-Modus, Wetterlage.
- Orchestrierung: Skripte, Szenen, Helpers (input_boolean/number/datetime), Blueprints.
- Integrationen: Wallbox (openWB, go-e, Easee), Wärmepumpe/Heizung (Modbus, KNX), Sonos/Spotify, Google/Apple/Outlook-Kalender.
Typische Ziele
- PV-Überschuss nutzen: Auto laden, Warmwasser bereiten, Wasch-/Spülmaschine starten, wenn genug Solarstrom vorhanden ist.
- Geofencing-Szenen: Heimfahrt → Garage, Außenlicht, Heizung/Klima, Lieblingsmusik.
- Kalenderautomationen: „Meeting aktiv“ → Bürolicht & Kamera an, Benachrichtigungen stumm.
- Multiroom Audio: Kontextgesteuerte Gruppen/Playlisten, TTS-Ansagen (Türklingel, Alarm, Reminder).
Best Practices
- Prioritäten & Grenzen definieren (z. B. Wallbox max. 11 kW, Boiler nur bis 60 °C, Ladeziel 80 %).
- Hysterese gegen Flattern (PV-Schwelle erst nach X Minuten, Mindestlaufzeiten für Verbraucher).
- Fallback-Strategien (schlechtes Wetter, Nacht, manuelle Übersteuerung via Toggle/Scene).
- Transparenz: Status-Kacheln und KPIs auf dem Energie-/Admin-Dashboard anzeigen.
Im Folgenden setzen wir diese Prinzipien in konkreten Szenarien um: PV-Überschuss → Wallbox/Wärmepumpe, Geofencing, Kalenderintegration und Multiroom Audio.
Solar-Überschuss → Wallbox, Wärmepumpe
PV-Überschuss-Automatisierungen sind einer der größten Mehrwerte von Home Assistant: Strom wird dann verbraucht, wenn er günstig oder selbst erzeugt ist. Typische Verbraucher sind Wallbox (E-Auto), Wärmepumpe/Boiler, Wasch-/Spülmaschine oder Klimageräte.
Grundprinzip
- Energie-Sensoren bereitstellen: PV-Erzeugung (
sensor.pv_power), Netzbezug (sensor.grid_import) und Netzeinspeisung (sensor.grid_export), optional Batteriespeicher. - Überschuss berechnen:
pv_power - hauslastoder direktgrid_exportals Proxy nutzen. - Hysterese einbauen: erst schalten, wenn der Überschuss X Minuten stabil ist; Mindestlaufzeiten definieren.
- Prioritäten festlegen: z. B. erst Boiler, dann Auto; oder Auto nur bis 80 % SoC.
Hilfssensor: PV-Überschuss berechnen
# configuration.yaml (Beispiel)
template:
- sensor:
- name: "PV Überschuss"
unit_of_measurement: "W"
device_class: power
state: >
{{ (states('sensor.pv_power')|float(0) - states('sensor.house_consumption')|float(0)) | round(0) }}
Alternativ, wenn du einen separaten grid_export-Sensor hast (positiv = Einspeisung), kannst du diesen direkt als Trigger nutzen.
Wallbox: Überschussladen (ein/aus)
Einfacher Ansatz: Wallbox einschalten, wenn Überschuss >= 1.5 kW für ≥ 3 Minuten; ausschalten, wenn < 300 W für ≥ 2 Minuten.
alias: PV → Wallbox einschalten (einfach)
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.pv_ueberschuss
above: 1500
for: "00:03:00"
condition:
- condition: state
entity_id: person.dominik
state: home
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.ev_soc
below: 80 # Ziel 80%
action:
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.wallbox_enable }
mode: single
alias: PV → Wallbox ausschalten (einfach)
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.pv_ueberschuss
below: 300
for: "00:02:00"
action:
- service: switch.turn_off
target: { entity_id: switch.wallbox_enable }
mode: single
Wallbox: dynamischer Ladestrom (fortgeschritten)
Viele Wallboxen (z. B. openWB, go-e, Easee) unterstützen die Stromvorgabe in Ampere. Ein Template berechnet den Sollstrom aus dem Überschuss (einphasig ~230 V, dreiphasig ~400 V).
# 3-phasig Beispiel: 400 V * A * cos φ ~ Wirkleistung (vereinfacht)
template:
- number:
- name: "EV Sollstrom"
min: 6
max: 16
step: 1
mode: box
state: "{{ states('number.ev_sollstrom') }}"
set_value:
service: number.set_value
target: { entity_id: number.wallbox_current_limit }
data:
value: "{{ value }}"
alias: PV → Ladestrom dynamisch
trigger:
- platform: time_pattern
seconds: "/30"
condition:
- condition: state
entity_id: switch.wallbox_enable
state: "on"
action:
- variables:
u: 400
max_a: 16
min_a: 6
p: "{{ states('sensor.pv_ueberschuss')|int(0) }}"
a_raw: "{{ (p / u) | round(0) }}"
a_clamped: >
{% set a = a_raw %}
{% if a < min_a %} {{ min_a }}
{% elif a > max_a %} {{ max_a }}
{% else %} {{ a }} {% endif %}
- service: number.set_value
target: { entity_id: number.wallbox_current_limit }
data: { value: "{{ a_clamped }}" }
mode: restart
Wärmepumpe / Boiler: PV-Überschuss nutzen
Viele Heizungen/Wärmepumpen bieten SG Ready oder Modbus/KNX-Schnittstellen. Mit einem Relais (Shelly, KNX-Aktor) oder Registerschreibungen wird auf „PV-Boost“ geschaltet.
alias: PV → Warmwasser-Boost
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.pv_ueberschuss
above: 1200
for: "00:05:00"
condition:
- condition: time
after: "10:00:00"
before: "16:30:00" # Mittagszeitfenster bevorzugen
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.hotwater_temp
below: 58
action:
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.boiler_pv_boost }
- delay: "01:00:00" # Mindestlaufzeit 1 h
- service: switch.turn_off
target: { entity_id: switch.boiler_pv_boost }
mode: single
Prioritäten & Lastmanagement
- Priorität 1: Grundlast (Haus), 2: Warmwasser, 3: Auto. Bei wenig Überschuss entzieht die Wallbox dem Boiler nicht die Energie.
- Mutual Exclusion: per
input_boolean.pv_lock_boiler/pv_lock_evgegenseitig sperren. - Limits: EV nur bis 80 % SoC → dann Ladefreigabe aus.
Tarif- und Wetterdaten einbeziehen
- Dynamische Strompreise (z. B. aWATTar, Tibber): bei billigem Netzstrom Ladefenster öffnen.
- Forecast (OpenWeather, PV-Vorhersage): Wenn morgen mehr Sonne erwartet wird, heute nur minimal laden/heizen.
Komfort & Sicherheit
- Benachrichtigungen: Start/Stop der Ladung als Push, inkl. aktuellem SoC, verbleibender Zeit.
- Failsafe: Bei Ausfall von Sensoren/Internet Standardprofile aktivieren (z. B. EV lädt nachts von 1–3 Uhr minimal).
- USV und saubere Messwerte (kalibrierte Smart Meter) erhöhen Zuverlässigkeit.
Fazit: Mit stabilen Energiesensoren, etwas Hysterese und klaren Prioritäten wird dein Überschussstrom optimal genutzt – für günstiges EV-Laden, warmes Wasser und niedrigen Netzbezug. Home Assistant liefert dafür die komplette Orchestrierung.
Geofencing
Geofencing erweitert die Abwesenheits- und Komfort-Automatisierungen: Home Assistant erkennt, wenn eine oder mehrere Personen einen definierten Bereich verlassen oder sich nähern, und kann darauf reagieren. Das macht Heimfahrtszenarien oder „Haus verlässt sich selbst sichern“ extrem komfortabel.
Grundprinzip
- In Home Assistant gibt es Zonen (standardmäßig home). Weitere kannst du frei definieren (Arbeit, Fitnessstudio, Schule …).
- Jede
person.*-Entität kombiniert Datenquellen: GPS (App), WLAN-Präsenz, BT-Beacons … - Die States lauten
home,not_homeoder Name der Zone (z. B.work).
Anwendungsfälle
- Heimfahrt-Szenario: Wenn du dich dem Zuhause näherst (z. B. 2 km), Garage öffnen, Außenlicht an, Heizung hochfahren.
- Haus verlässt sich selbst: Wenn letzte Person Zone verlässt, Haus in Abwesenheitsmodus versetzen.
- Zone „Work“: Automatisierungen abhängig von Arbeitszeit (z. B. Heizung runter, Benachrichtigungen stumm).
Automation: Heimkehr
alias: Heimkehr → Willkommen zuhause
trigger:
- platform: zone
entity_id: person.dominik
zone: zone.home
event: enter
condition: []
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.eingang }
data: { brightness_pct: 80 }
- service: climate.set_preset_mode
target: { entity_id: climate.wohnzimmer }
data: { preset_mode: comfort }
- service: cover.open_cover
target: { entity_id: cover.garage }
mode: single
Automation: Letzte Person verlässt Haus
alias: Abwesenheit → Letzte Person geht
trigger:
- platform: state
entity_id: group.alle_personen
to: not_home
action:
- service: input_boolean.turn_on
target: { entity_id: input_boolean.hausmodus_abwesend }
- service: alarm_control_panel.alarm_arm_away
target: { entity_id: alarm_control_panel.haus }
mode: single
Fortgeschritten: „Näherung“ statt nur Zonen
- Mit Proximity-Integration kannst du Distanz in km als Sensor bekommen.
- Beispiel: Wenn Distanz < 2 km → Heizung starten, < 500 m → Licht an, Garage vorbereiten.
alias: Heimkehr Szenario (stufenweise)
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.proximity_dominik_home
below: 2
condition: []
action:
- choose:
- conditions: "{{ trigger.to_state.state|float < 0.5 }}"
sequence:
- service: cover.open_cover
target: { entity_id: cover.garage }
- conditions: "{{ trigger.to_state.state|float < 2 }}"
sequence:
- service: climate.set_preset_mode
target: { entity_id: climate.wohnzimmer }
data: { preset_mode: comfort }
mode: single
Best Practices
- Mehrfachquellen: GPS + WLAN-Kontrolle kombinieren für Zuverlässigkeit.
- Batterieoptimierung: In App die Standortfreigabe auf „optimiert“ einstellen.
- Fallbacks: Bewegungssensor oder Türkontakte als letzte Sicherheit (falls GPS ungenau).
- Privatsphäre: Standortdaten verschlüsselt übertragen, nur auf eigenem Server speichern.
Fazit: Mit Geofencing erkennt Home Assistant, wann Bewohner kommen oder gehen – und passt Licht, Klima, Sicherheit und Komfort automatisch an. So fühlt sich das Smart Home wirklich intelligent an.
Kalenderintegration
Die Kalenderintegration macht Home Assistant noch smarter: Automatisierungen laufen nicht nur nach Uhrzeit oder Sensoren, sondern auch nach Terminen und Ereignissen. So können sich Licht, Kamera, Benachrichtigungen oder ganze Szenen an deinem Alltag orientieren.
Unterstützte Kalender
- Google Kalender – am häufigsten, volle Integration mit Events, Titel, Ort, Notizen.
- Outlook/Office 365 – für Business-User (Meetings, Teams-Sessions, Bürozeiten).
- Apple iCloud Kalender – über CalDAV-Anbindung oder Drittanbieter-Integrationen.
- Andere CalDAV-Server – Synology, Nextcloud, Baikal …
Praxisbeispiele
- Meeting: Wenn ein Termin mit „Meeting“ im Titel läuft → Bürolicht an, Kamera auf Aufnahme, Klingel stummschalten.
- Urlaub: Termine mit „Urlaub“ setzen automatisch den Hausmodus auf abwesend (inkl. Anwesenheitssimulation).
- Reinigungskraft: „Putzhilfe“ im Kalender → Alarm deaktivieren, Tür freigeben.
- Sportabend: „Fußball“ im Kalender → Wohnzimmer-Scene mit TV, Licht, Snacks vorbereiten.
Beispiel: Meeting-Automation
alias: Meeting → Büro vorbereiten
trigger:
- platform: calendar
entity_id: calendar.mein_google_kalender
event: start
search: "Meeting"
condition: []
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.buero }
data: { brightness_pct: 80 }
- service: camera.record
target: { entity_id: camera.buero }
data: { duration: 3600, filename: "/media/meeting.mp4" }
- service: media_player.volume_set
target: { entity_id: media_player.sonos_buero }
data: { volume_level: 0 }
mode: single
Beispiel: Urlaub
alias: Urlaub → Haus auf Abwesenheit
trigger:
- platform: calendar
entity_id: calendar.family
event: start
search: "Urlaub"
action:
- service: input_boolean.turn_on
target: { entity_id: input_boolean.hausmodus_abwesend }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Urlaub gestartet"
message: "Hausmodus Abwesend ist aktiv."
mode: single
Integration in Dashboards
- Lovelace „Kalender“-Card: zeigt Monats-/Wochenübersicht.
- Custom: atomic-calendar-revive: modernes UI, Multi-Kalender-Support.
- Info-Kacheln: Nächste Termine als Badge oder Liste im Haupt-Dashboard.
Best Practices
- Filter: Nur auf relevante Events reagieren (per
search-Keyword oder Kategorien). - Pufferzeiten: 5–10 Min. vor Start triggern, um Räume rechtzeitig vorzubereiten.
- Mehrfachkalender: Beruflich/privat trennen, Konflikte mit
choose:-Logik abfangen. - Fallback: Wenn Kalender nicht erreichbar ist, Standard-Automation nutzen (z. B. Anwesenheit via Präsenzsensor).
Fazit: Mit Kalenderintegration verknüpft Home Assistant das digitale Leben mit der physischen Umgebung. Termine werden zu echten Aktionen – von „Meeting“ bis „Urlaub“.
Multiroom Audio
Multiroom Audio ist ein Paradebeispiel für Komfort im Smart Home. Mit Home Assistant lassen sich Lautsprecher unterschiedlicher Hersteller (z. B. Sonos, Bose, Denon/HEOS, Yamaha MusicCast, Google Nest, Amazon Echo) in Szenen einbinden, gruppieren und automatisieren. Sogar TTS-Ansagen (Text-to-Speech) oder Spotify/Radio-Streams sind möglich.
Typische Anwendungsfälle
- Aufwachen: Morgens weckt dich sanft Musik oder Radio in Schlafzimmer und Bad.
- Party-Mode: Alle Lautsprecher synchronisiert, Playlist auf voller Lautstärke.
- Klingel/Alarm: Türklingel oder Rauchmelder wird in jedem Raum hörbar.
- Durchsagen: „Essen ist fertig!“ – automatische TTS-Ansage in Küche und Kinderzimmer.
Sonos-Beispiel: Gruppe bilden
alias: Party Mode
trigger:
- platform: state
entity_id: input_boolean.party_mode
to: 'on'
action:
- service: sonos.join
data:
master: media_player.wohnzimmer
entity_id:
- media_player.kueche
- media_player.bad
- media_player.schlafzimmer
- service: media_player.play_media
target: { entity_id: media_player.wohnzimmer }
data:
media_content_id: "spotify:playlist:37i9dQZF1DX0BcQWzuB7ZO"
media_content_type: music
mode: single
TTS-Ansagen
Mit tts.google_say, tts.amazon_polly_say oder tts.openai_tts kannst du Nachrichten ansagen lassen:
alias: Türklingel → Durchsage
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.klingel
to: 'on'
action:
- service: tts.google_say
target:
entity_id:
- media_player.kueche
- media_player.wohnzimmer
data:
message: "Es hat an der Haustür geklingelt."
mode: single
Google Cast / Nest
- Mit
cast.show_lovelace_viewkannst du Dashboards oder Kameras auf einen Nest Hub pushen. - Spotify, YouTube Music, TuneIn-Radio lassen sich direkt ansteuern.
Best Practices
- Lautstärke-Management: Räume morgens leiser, Party abends lauter, Klingel immer fix auf +6 dB.
- Fallback: Wenn ein Player nicht erreichbar ist → ignorieren statt Fehler.
- Gruppen: Per Helper oder Szene definieren (z. B. „Chill“, „Party“, „Durchsage“).
- Netzwerk: Multiroom ist empfindlich – stabiles WLAN (oder LAN) ist Pflicht.
Fazit: Multiroom Audio in Home Assistant verbindet Entertainment, Komfort und Sicherheit. Von Spotify-Playlist bis Alarmdurchsage – alles läuft synchron und herstellerübergreifend.
Automatisierungen – Profi/Abgespaced
Profi- und „abgespacte“ Automatisierungen zeigen, was mit Home Assistant über den Standard hinaus möglich ist. Hier werden mehrere Geräteklassen kombiniert, externe Datenquellen genutzt und oft auch ungewöhnliche Ideen umgesetzt. Damit verschwimmen die Grenzen zwischen Komfort, Sicherheit, Entertainment und sogar Industrie-Anwendungen.
Typische Merkmale
- Komplexe Szenen: mehrere Trigger, Bedingungen und Geräte gleichzeitig.
- Datenintegration: Kombination von Energie, Fahrzeugen, Wetter, Präsenz und Sensorik.
- Kreative Use Cases: von „Auto fährt heim“ bis hin zu Industrie- oder Apartmentlösungen.
- Individuelle Dashboards: Statusanzeigen, KPIs und Automationskontrolle für Profis.
Beispiele für Profi-Automatisierungen
- BMW/Tesla fährt heim: Fahrzeugdaten mit Garagentor, Licht und PV-Laden koppeln.
- Gaming-Setup: PS5 + Elgato → Licht dimmt, Surround-Sound und Streaming starten automatisch.
- CO₂-Sensor: Luftqualität überwachen, Lüftung und Benachrichtigungen steuern.
- Wetterwarnungen: Rollläden schließen, Sirenen und Push-Nachrichten bei Sturm oder Unwetter.
- Ring Face Recognition: individuelle Szenen oder Sounds für bekannte Gesichter an der Haustür.
- Industrie: Maschinen- und Hallensteuerung über Mitarbeiter-Zeiterfassung.
- Apartment: Gemeinsame Sensoren (z. B. Müllcontainer-Füllstand) → Verwaltung informieren.
Fazit: Abgespacte Automatisierungen machen Home Assistant zu einer echten Integrationsplattform ohne Grenzen. Sie eignen sich nicht nur für Smart Homes, sondern auch für Firmen, Werkstätten oder ganze Gebäudekomplexe.
BMW/Tesla fährt heim
Dieses Szenario verbindet Fahrzeug-Telemetrie (BMW ConnectedDrive, Tesla API, VW WeConnect …) mit Geofencing und deinem Zuhause: Wenn das Auto sich nähert oder auf dem Grundstück ankommt, werden Garagentor, Außen-/Innenlicht, Heizung/Klima und optional Musik automatisiert gesteuert. Wichtig sind dabei Safety-Checks (z. B. Tor nur öffnen, wenn niemand Unbekanntes erfasst wird) und Ratelimits der Fahrzeug-APIs.
Voraussetzungen
- Fahrzeug-Integration (eine oder mehrere): BMW ConnectedDrive, Tesla, Mercedes Me, VW/Audi/Skoda/Seat (WeConnect).
- Präsenz/Geofence:
person.*,zone.home, optional Proximity-Integration (Entfernung in km). - Aktoren:
cover.garage(Garagentor),light.einfahrt/light.flur,media_player.*,climate.*. - Sicherheit: Kameras/Bewegungsmelder an Einfahrt/Carport; optional Nummernschilderkennung/Face-ID (lokale NVRs, Frigate).
Variante A – Einfach: Zone „home“ betreten
Öffnet das Garagentor und schaltet Licht, sobald das Fahrzeug-Tracker oder der Fahrer die Home-Zone betritt.
alias: Auto kommt heim → Tor & Licht
trigger:
- platform: zone
entity_id: device_tracker.bmw_x3 # oder device_tracker.tesla_model3
zone: zone.home
event: enter
condition:
- condition: state
entity_id: cover.garage
state: 'closed' # doppelte Öffnung verhindern
- condition: state
entity_id: alarm_control_panel.haus
state: disarmed # optional: nur wenn Alarm aus
action:
- service: cover.open_cover
target: { entity_id: cover.garage }
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.einfahrt }
data: { brightness_pct: 100 }
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.flur }
data: { brightness_pct: 70 }
mode: single
Variante B – Komfort: Proximity-gestaffelt (2 km / 500 m)
Stufenmodell: Bei < 2 km Klima/Licht vorbereiten, bei < 500 m Garage öffnen.
alias: Heimkehr (gestaffelt nach Entfernung)
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.proximity_car_home # aus Proximity-Integration
below: 2
action:
- choose:
- conditions: "{{ trigger.to_state.state|float < 0.5 }}"
sequence:
- condition: state
entity_id: cover.garage
state: 'closed'
- service: cover.open_cover
target: { entity_id: cover.garage }
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.einfahrt }
data: { brightness_pct: 100 }
- conditions: "{{ trigger.to_state.state|float < 2 }}"
sequence:
- service: climate.set_preset_mode
target: { entity_id: climate.wohnzimmer }
data: { preset_mode: comfort }
- service: scene.turn_on
target: { entity_id: scene.welcome_home }
mode: restart
Variante C – Tesla-spezifisch: SoC/Laden berücksichtigen
Wenn PV-Überschuss vorhanden ist, Ladefreigabe aktivieren; sonst nur „Welcome-Home“ ausführen.
alias: Tesla arrived → Welcome + ggf. PV-Laden
trigger:
- platform: state
entity_id: device_tracker.tesla_model3
to: home
condition: []
action:
- service: cover.open_cover
target: { entity_id: cover.garage }
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.einfahrt }
data: { brightness_pct: 100 }
- choose:
- conditions:
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.pv_ueberschuss
above: 1500
- condition: numeric_state
entity_id: sensor.ev_soc
below: 80
sequence:
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.wallbox_enable }
default: []
mode: single
Variante D – BMW ConnectedDrive: Event- und Status-Checks
Viele BMW-Integrationen liefern Status-Entities (Türen/Fenster verriegelt, Reichweite, Standort). Mit Checks reduzierst du Fehltrigger und API-Calls.
alias: BMW Heimkehr → Sicher & Willkommen
trigger:
- platform: state
entity_id: device_tracker.bmw_x3
to: home
condition:
- condition: state
entity_id: sensor.bmw_doors_locked # Beispiel-Entity je nach Integration
state: 'locked'
action:
- service: cover.open_cover
target: { entity_id: cover.garage }
- service: script.welcome_lights
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "BMW angekommen"
message: "Garage geöffnet, Licht an. Reichweite: {{ states('sensor.bmw_range') }} km"
mode: single
Sicherheit & Anti-Missbrauch
- Präsenz koppeln: Tor nur öffnen, wenn
person.dominik == homeoder Fahrer via Handy-Tag erfasst ist. - Nachts Logik anpassen: Zwischen 23–6 Uhr nur Licht an + Kamera aktiv, Tor erst per Bestätigung (App/Widget).
- One-Shot-Open: Nach Öffnen für X Minuten Sperrflag setzen, damit kein Flattern auftritt.
- Video-Beleg: Vor Öffnung Snapshot der Einfahrt aufnehmen (Frigate/RTSP) und an Handy senden.
alias: Garagentor nur mit Bestätigung (Nacht)
trigger:
- platform: state
entity_id: device_tracker.car_any
to: home
condition:
- condition: time
after: "23:00:00"
before: "06:00:00"
action:
- service: camera.snapshot
data:
entity_id: camera.einfahrt
filename: "/media/snapshots/einfahrt_{{ now().timestamp() }}.jpg"
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Ankunft erkannt"
message: "Tor öffnen?"
data:
actions:
- action: OPEN_GARAGE
title: "Ja, öffnen"
mode: single
alias: Garagentor öffnen (Bestätigung)
trigger:
- platform: event
event_type: mobile_app_notification_action
event_data:
action: OPEN_GARAGE
action:
- service: cover.open_cover
target: { entity_id: cover.garage }
mode: single
Ratelimits & Zuverlässigkeit
- Abfragefrequenz der Fahrzeug-API niedrig halten (z. B. 60–120 s), sonst drohen Sperren/Fehler.
- „Sleeps“ respektieren (Tesla): Auto nicht permanent wecken, sonst Batterie-Drain.
- Fallback: Wenn Fahrzeugdaten fehlen, auf
person.*+ Einfahrt-Bewegungssensor umschalten.
Fazit: „Auto fährt heim“ demonstriert perfekte Orchestrierung von Fahrzeug, Haus und Energie. Mit sauberen Checks, Hysterese und Bestätigung in der Nacht wird es komfortabel und sicher umgesetzt – herstellerübergreifend mit BMW, Tesla & Co.
Gaming-Setup: PS5 + Elgato
Ein Gaming-Setup mit Home Assistant hebt Entertainment auf das nächste Level. Egal ob PlayStation 5, Xbox oder PC mit Elgato-Streaming-Hardware – beim Starten der Konsole oder Aufnahme können Licht, Audio und Zubehör automatisch angepasst werden. So entsteht echtes „Kino-Feeling“ und mehr Komfort beim Zocken oder Streamen.
Typische Komponenten
- Konsolen: PS5, Xbox, Nintendo Switch (über HDMI-CEC, integrierte Integrationen oder Smart-Plugs).
- Licht: Philips Hue, Nanoleaf, Govee, Elgato Key Light.
- Audio: AV-Receiver (Denon, Yamaha, Bose, Sonos) für Surround-Sound.
- Streaming: Elgato Stream Deck, Key Light, Cam Link für Twitch/YouTube.
Praxisbeispiele
- Start der Konsole: Wohnzimmerlicht dimmt, LED-Strips wechseln auf „Gaming-Szene“, AV-Receiver startet.
- Streaming-Modus: Elgato Key Lights schalten sich ein, Kamera aktiviert, „Bitte nicht stören“-Szene im Haus.
- Pause: Bei Konsolenpause → Licht hochdimmen, evtl. Push-Benachrichtigung ans Handy.
Automation: Gaming-Mode
alias: Gaming Mode → PS5
trigger:
- platform: state
entity_id: media_player.ps5
to: 'on'
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.wohnzimmer }
data:
brightness_pct: 20
color_name: blue
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.elgato_keylight }
- service: media_player.turn_on
target: { entity_id: media_player.denon_avr }
- service: media_player.volume_set
target: { entity_id: media_player.denon_avr }
data: { volume_level: 0.6 }
mode: single
Automation: Streaming-Modus
alias: Streaming Start
trigger:
- platform: state
entity_id: input_boolean.streaming_mode
to: 'on'
action:
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.elgato_keylight }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Streaming aktiv"
message: "Lichter & Kamera sind bereit."
- service: scene.turn_on
target: { entity_id: scene.do_not_disturb }
mode: single
Best Practices
- Manuelle Umschaltung: Gaming/Streaming-Szenen auch per Dashboard oder Stream Deck triggern.
- Netzwerk beachten: Konsolen und Streaming-PC möglichst per LAN anbinden für Stabilität.
- Monitoring: Überwachung von FPS, CPU-Auslastung oder Stromverbrauch für Dashboards möglich.
Fazit: Mit Home Assistant wird Gaming zum immersiven Erlebnis. Konsolen, Licht, Audio und Streaming-Zubehör verschmelzen zu einem einzigen Szenario – automatisch und individuell anpassbar.
CO₂-Sensor
Ein CO₂-Sensor gehört zu den nützlichsten Smart-Home-Sensoren überhaupt. Mit Home Assistant lässt sich die Luftqualität in Räumen überwachen und automatisch reagieren – von Benachrichtigungen bis hin zur Steuerung von Lüftungen oder Heizungen. Das ist nicht nur für den Komfort wichtig, sondern auch für Gesundheit und Konzentration
Typische Sensoren
- ESPHome-Sensoren mit MH-Z19, Senseair S8 oder SCD30.
- Fertige Geräte: Netatmo Healthy Home Coach, Aranet4, Bosch Smart Home.
- Industrie-Sensoren: Modbus-/KNX-CO₂-Sensoren für Büros und Gewerbe.
Praxisbeispiele
- Lüftung: Wenn CO₂-Wert über 1000 ppm → mechanische Lüftung einschalten.
- Benachrichtigung: Push-Alarm aufs Handy oder Blinksignal mit Philips Hue.
- Kombination: Lüftung + Fensterstatus (offen/geschlossen) → gezielte Hinweise.
Automation: Lüftung steuern
alias: CO₂ Lüftung
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.co2_wohnzimmer
above: 1000
action:
- service: fan.turn_on
target: { entity_id: fan.wohnraumlueftung }
mode: single
Automation: Warnung mit Licht
alias: CO₂ Warnung Lichtsignal
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.co2_buero
above: 1200
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.buero }
data:
color_name: red
brightness_pct: 100
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Luftqualität schlecht"
message: "CO₂ im Büro über 1200 ppm – bitte lüften."
mode: single
Best Practices
- Grenzwerte: 800 ppm = sehr gut, 1000 ppm = Lüften empfohlen, 1400+ ppm = kritisch.
- Kombination mit Fensterkontakten: Push-Benachrichtigung nur, wenn Fenster geschlossen sind.
- Langzeitlogging: Verlauf mit InfluxDB/Grafana auswerten (z. B. für Schul- oder Büroräume).
Fazit: Mit CO₂-Sensoren wird Home Assistant zum Gesundheits-Assistenten. Räume bleiben frisch, Konzentration steigt und automatische Steuerung sorgt für mehr Komfort.
Wetterwarnung
Eine Wetterwarnung-Integration in Home Assistant sorgt für mehr Sicherheit. Über Dienste wie DWD WarnWetter, MeteoAlarm oder OpenWeather können Unwetterwarnungen abgerufen und automatisierte Schutzmaßnahmen ausgelöst werden – von Rollläden über Push-Nachrichten bis hin zu akustischen Alarmen.
Typische Datenquellen
- DWD WarnWetter (Deutschland) – detaillierte lokale Unwetterwarnungen.
- MeteoAlarm (Europa) – standardisierte Unwetterwarnungen in vielen Ländern.
- OpenWeather / AccuWeather – generische Wetterdaten inkl. Warnungen.
Praxisbeispiele
- Sturmwarnung: Rollläden automatisch schließen, Markisen einfahren.
- Unwetter: Außenlicht rot blinken lassen + Push-Benachrichtigung.
- Hitzealarm: Jalousien morgens automatisch schließen, Ventilator aktivieren.
Automation: Sturmwarnung
alias: Sturmwarnung → Schutzmaßnahmen
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.dwd_sturmwarnung
to: 'on'
action:
- service: cover.close_cover
target: { entity_id: cover.alle_rolllaeden }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Sturmwarnung aktiv"
message: "Alle Rollläden wurden geschlossen."
mode: single
Automation: Unwetter → Lichtsignal
alias: Unwetterwarnung Lichtsignal
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.meteoalarm_unwetter
to: 'on'
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.wohnzimmer }
data:
color_name: red
flash: short
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Unwetterwarnung"
message: "Bitte Schutzmaßnahmen prüfen."
mode: single
Best Practices
- Redundanz: Zwei Datenquellen (z. B. DWD + MeteoAlarm) parallel nutzen.
- Hysterese: Aktionen nur bei Statusänderung starten, nicht bei jedem Update.
- Prioritäten: Unterschiedliche Aktionen für Gelb/Orange/Rot-Stufen (Warn-Level).
Fazit: Wetterwarnungen machen dein Smart Home sicherer und reaktionsfähiger. Automatische Schutzmaßnahmen verhindern Schäden und informieren Bewohner zuverlässig.
Ring Face Recognition
Mit der Ring Video Doorbell und ähnlichen Geräten (Eufy, Arlo, UniFi Protect, Frigate) lässt sich Home Assistant um Gesichtserkennung erweitern. So kann das System bekannte Personen automatisch identifizieren und individuelle Aktionen auslösen – vom Willkommenslicht bis zu personalisierten Soundeffekten.
Typische Use Cases
- Bekannte Personen: Eltern, Freunde oder Kinder werden erkannt → Haustürlicht an, individuelle Push-Nachricht.
- Unbekannte Personen: Kamera-Aufnahme starten, Benachrichtigung mit Snapshot senden.
- Spaß-Szenarien: Lieblingssong oder Soundtrack beim Eintreffen bestimmter Personen.
Technische Grundlagen
- Ring-Integration: liefert Livebild und Bewegungs-/Klingel-Events.
- Frigate + Face Recognition: lokale KI-Analyse mit TensorFlow oder DeepStack.
- Automation-Trigger: Events wie
face_recognizedodermotion_detected.
Automation: Willkommen Zuhause (bekanntes Gesicht)
alias: Face Recognition → Willkommen
trigger:
- platform: event
event_type: frigate.person_recognized
event_data:
name: Dominik
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.flur }
data: { brightness_pct: 80, color_name: warmwhite }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Person erkannt"
message: "Dominik steht vor der Tür."
mode: single
Automation: Unbekanntes Gesicht
alias: Unbekanntes Gesicht → Alarm
trigger:
- platform: event
event_type: frigate.person_recognized
event_data:
name: unknown
action:
- service: camera.record
target: { entity_id: camera.haustuer }
data: { duration: 30, filename: "/media/unbekannt.mp4" }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Unbekannte Person"
message: "Vor der Tür wurde jemand erkannt."
mode: single
Spaß-Szenario: Eigener Soundtrack
alias: Dominik Soundtrack
trigger:
- platform: event
event_type: frigate.person_recognized
event_data:
name: Dominik
action:
- service: media_player.play_media
target: { entity_id: media_player.wohnzimmer }
data:
media_content_id: "spotify:track:3n3Ppam7vgaVa1iaRUc9Lp" # Beispiel: Eye of the Tiger
media_content_type: music
mode: single
Best Practices
- Datenschutz: Gesichtserkennung lokal betreiben (Frigate, DeepStack) statt Cloud.
- Sicherheit: Bekannte Gesichter nie allein als Türöffner nutzen → immer mit PIN, NFC oder App bestätigen.
- Performance: GPU/TPU-Beschleunigung (z. B. Coral USB Accelerator) für schnelle Erkennung einsetzen.
Fazit: Mit Face Recognition wird die Haustürklingel zu einem intelligenten Zugangssystem. Bekannte Personen bekommen ein Willkommen, unbekannte Besucher lösen Sicherheitsmaßnahmen aus – oder auch einfach nur Spaß-Automatisierungen.
Industrie
Home Assistant ist nicht nur für Privathaushalte interessant, sondern auch für den industriellen Einsatz. Gerade in Werkstätten, Produktionshallen oder kleinen Betrieben können durch clevere Automatisierungen Kosten gesenkt, Sicherheit erhöht und Abläufe vereinfacht werden. Dank MQTT, Modbus und REST-APIs ist die Anbindung von Maschinen und Steuerungen möglich.
Typische Einsatzszenarien
- Mitarbeiter-Zeiterfassung: Wenn jemand einstempelt → Licht in der Halle geht an, Maschinenstatus wird aktiviert.
- Energie-Monitoring: Stromverbrauch einzelner Maschinen über Smart Meter/Shunts erfassen.
- Sicherheitsautomatisierung: Notbeleuchtung, Rauch- und Gaswarnung, automatische Durchsagen.
- Produktions-Dashboards: Statusanzeigen auf großen Monitoren (Stückzahlen, Laufzeiten, Fehler).
Praxisbeispiel: Maschinenstart bei Anwesenheit
alias: Mitarbeiter anwesend → Halle starten
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.zeiterfassung_arbeiter1
to: 'on'
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.halle }
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.maschinenhauptschalter }
- service: notify.mobile_app_meister
data:
title: "Produktionsstart"
message: "Arbeiter 1 ist anwesend, Halle und Maschinen wurden aktiviert."
mode: single
Praxisbeispiel: Energie-Dashboard für Maschinen
sensor:
- platform: mqtt
name: "Maschine 1 Verbrauch"
state_topic: "factory/machine1/power"
unit_of_measurement: "kW"
- platform: mqtt
name: "Maschine 2 Verbrauch"
state_topic: "factory/machine2/power"
unit_of_measurement: "kW"
Best Practices
- Schnittstellen: Modbus, OPC UA, MQTT → sauber dokumentieren und in HA einbinden.
- Sicherheit: Kritische Prozesse niemals ausschließlich über Home Assistant steuern, immer Fallbacks/Relais.
- Dashboards: Infos für Mitarbeiter, Management und Technik getrennt darstellen.
- Skalierbarkeit: Von einer einzelnen Werkstatt bis zu großen Hallen nutzbar.
Fazit: In der Industrie ist Home Assistant ein kostengünstiges und flexibles Werkzeug, das Produktionsumgebungen intelligenter macht – von Anwesenheitserkennung über Energieoptimierung bis zu Sicherheitsfeatures.
Apartment
Home Assistant eignet sich nicht nur für Einfamilienhäuser, sondern auch für Wohnungen und ganze Apartment-Komplexe. Gerade dort gibt es viele gemeinschaftliche Abläufe, die sich automatisieren lassen – von Energieoptimierung bis hin zu Service-Benachrichtigungen für die Verwaltung.
Typische Einsatzszenarien
- Müllcontainer-Sensor: Füllstand wird gemessen (z. B. mit Ultraschall) → Nachricht an Hausverwaltung, wenn Abholung nötig ist.
- Treppenhauslicht: Bewegungssensoren + Zeitschaltlogik → Licht nur bei Bedarf, spart Energie.
- Waschkeller: Waschmaschinen/ Trockner über Smart Plugs überwachen → Push-Benachrichtigung an Bewohner, wenn Gerät fertig ist.
- Zutrittskontrolle: Ring/Eufy Türklingeln oder NFC-Tags für Haustür und Gemeinschaftsräume.
- PV- oder Heizungsanlage: Verbrauch und Erzeugung auf Dashboard für alle Bewohner sichtbar machen.
Praxisbeispiel: Müllcontainer-Alarm
alias: Müllcontainer voll → Verwaltung benachrichtigen
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.muellcontainer_fuellstand
above: 80
action:
- service: notify.verwaltung
data:
title: "Müllcontainer fast voll"
message: "Bitte Abholung organisieren."
- service: notify.mobile_app_bewohner
data:
title: "Info"
message: "Der Müllcontainer ist zu 80% gefüllt."
mode: single
Praxisbeispiel: Waschkeller
alias: Waschmaschine fertig → Push an Bewohner
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.waschmaschine_status
to: 'off'
action:
- service: notify.mobile_app_bewohner
data:
title: "Waschmaschine"
message: "Dein Waschgang ist fertig."
mode: single
Best Practices
- Multi-User-System: Unterschiedliche Rechte für Bewohner, Verwaltung und Techniker.
- Datenschutz: Nur notwendige Daten teilen, z. B. Status statt detaillierte Logfiles.
- Übersichtliche Dashboards: Tablets im Treppenhaus oder per App – alles schnell erreichbar.
- Skalierbarkeit: Von einer kleinen Wohngemeinschaft bis zum ganzen Gebäudekomplex.
Fazit: Mit Home Assistant können auch Apartment-Komplexe smart werden. Von Müll-Management bis Energieoptimierung profitieren Verwaltung und Bewohner gleichermaßen.
Energie & Solar-Integration
Energie & Solar-Integration ist einer der größten Mehrwerte von Home Assistant: Alle Energiedaten – von PV-Anlage und Wechselrichter über Smart Meter, Batteriespeicher und Wallbox – laufen in einer zentralen Plattform zusammen. So entstehen transparente Dashboards, smarte Automatisierungen (Lastverschiebung, PV-Überschussnutzung) und echte Kosten-/CO₂-Einsparungen – vom Einfamilienhaus bis zur Firmeninstallation.
Was diese Sektion abdeckt
- Smart Meter & Shunts: präzise Messung von Hauslast, Phasen, Geräten und DC-Strömen (Batterie/PV).
- PV-Logging, Heatmaps, Statistiken: Energy Dashboard, InfluxDB/Grafana, KPIs (Eigenverbrauch, Autarkie, CO₂).
- Automatisierungen für Energieoptimierung: PV-Überschuss → Wallbox/Warmwasser/Waschmaschine; Tarifsteuerung (Tibber/aWATTar).
- Dashboards für Firmen & Großanlagen: Live-Monitoring, Lastspitzen, Anomalien, Management-Reporting.
Typische Komponenten & Integrationen
- Wechselrichter: Fronius, SMA, SolarEdge, Huawei, Kostal, Hoymiles (nativ, Modbus TCP/RTU, API).
- Smart Meter: Shelly EM/3EM, Fronius Smart Meter, SMA Energy Meter, Modbus-Zähler.
- Batteriespeicher: Tesla Powerwall, BYD, Sonnen, Victron ESS (SoC, Lade-/Entladeleistung).
- Ladeinfrastruktur: openWB, go-e, Easee, Wallbox Pulsar, Tesla Wall Connector (freigeben/Regelstrom).
Warum zentralisieren?
- Transparenz: Erzeugung, Verbrauch, Netzbezug und Speicher in Echtzeit sehen.
- Automatisierung: Verbraucher dann starten, wenn Strom günstig oder selbst erzeugt ist.
- Resilienz: Lokale Logik (ohne Cloud) bleibt funktionsfähig – wichtig für Heizung, Warmwasser, Laden.
- Skalierbarkeit: Gleiche Architektur für Wohnung, EFH, Mehrfamilienhaus, Gewerbe.
Best Practices (Überblick)
- Saubere Sensorik: Messpunkte definieren (Hauptzuleitung, Unterverteilungen, Großverbraucher), Phasen beachten.
- Hysterese & Mindestlaufzeiten: Flattern vermeiden (z. B. PV-Schwelle erst nach 3–5 Minuten schalten).
- Prioritäten: Reihenfolge festlegen (z. B. Warmwasser → Batterie → EV) und Grenzen (EV max. 80 % SoC).
- Langzeitdaten: Energy Dashboard für Übersicht, InfluxDB/Grafana für Detail-Analysen & Heatmaps.
- Failsafes: Backup-Zeitfenster (z. B. EV-Minimal-Laden nachts), sinnvolle Defaults bei Sensorausfall.
Ausblick der Unterkapitel: Zuerst richten wir Smart Meter & Shunts ein, dann zeigen wir PV-Logging/Heatmaps, bauen konkrete Energie-Automatisierungen (PV-Überschuss, Tarife) und schließen mit Dashboards für Firmen & Großanlagen ab.
Smart Meter & Shunts
Smart Meter & Shunts bilden die Grundlage für eine präzise Energiedatenerfassung in Home Assistant. Sie messen Strom, Spannung und Leistung und ermöglichen so eine transparente Darstellung des Energieverbrauchs und der -erzeugung. Ob einzelne Geräte, komplette Unterverteilungen oder die gesamte Hausinstallation – ohne Messung keine Optimierung.
Typische Geräte & Sensoren
- Shelly EM / 3EM: einfache Integration über WLAN, ideal für Unterverteilungen oder ganze Wohnungen.
- Fronius Smart Meter: präzise AC-Messung, häufig mit Fronius-Wechselrichtern kombiniert.
- SMA Energy Meter: direkte Einbindung in SMA-Ökosysteme.
- Victron SmartShunt: DC-Messung für Batteriesysteme oder PV-Speicherlösungen.
- DIY-Shunts: z. B. auf ESPHome-Basis mit INA219 oder INA3221.
Praxisanwendungen
- Gesamtverbrauch: Hauptzuleitung überwachen, Lastspitzen sichtbar machen.
- Gerätemonitoring: Waschmaschine oder Trockner anhand des Stromverbrauchs identifizieren.
- PV-Integration: Netzbezug und Einspeisung erfassen, Eigenverbrauch optimieren.
- Batteriesysteme: Lade- und Entladeströme messen, State of Charge (SoC) berechnen.
Beispiel: Waschmaschine erkennen
alias: Waschmaschine fertig
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.waschmaschine_power
below: 5
for: "00:02:00"
action:
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Waschmaschine"
message: "Dein Waschgang ist beendet."
mode: single
Best Practices
- Messpunkte strategisch wählen: Hauptleitung, Unterverteilung, spezifische Großverbraucher.
- Kombinieren: AC-Smart Meter und DC-Shunts für ein vollständiges Bild.
- Kalibrierung: Genauigkeit regelmäßig prüfen, besonders bei DIY-Sensoren.
- Langzeitarchivierung: Daten in InfluxDB speichern und mit Grafana analysieren.
Fazit: Smart Meter und Shunts sind die Basis für smarte Energieoptimierung. Sie machen Lasten sichtbar, ermöglichen präzise Automatisierungen und liefern die Daten für Dashboards und Statistiken.
PV-Logging, Heatmaps, Statistiken
PV-Logging, Heatmaps & Statistiken machen die Erzeugung und Nutzung von Solarenergie in Home Assistant transparent. Durch die Integration von Wechselrichtern, Speichern und Smart Metern lassen sich Produktionsdaten in Echtzeit erfassen, langfristig speichern und optisch ansprechend aufbereiten – vom einfachen Energiedashboard bis zur detaillierten Heatmap.
Datenquellen
- Wechselrichter: Fronius, SMA, SolarEdge, Huawei, Kostal, Hoymiles (über native Integrationen, Modbus oder APIs).
- Batteriespeicher: Tesla Powerwall, BYD, Sonnenbatterie, Victron ESS.
- Smart Meter: Fronius, SMA, Shelly EM/3EM oder andere Modbus-Zähler.
- Cloud-Dienste: OpenWeather für Strahlungsdaten, Anbieter-APIs wie SolarEdge Monitoring.
Visualisierungsmöglichkeiten
- Energy Dashboard: Standard in Home Assistant, zeigt Erzeugung, Verbrauch und Einspeisung.
- InfluxDB & Grafana: flexible Statistiken und Vergleiche über Monate und Jahre.
- Heatmaps: Darstellung von Produktionsmustern nach Tages- und Jahreszeit.
- KPIs: Eigenverbrauchsquote, Autarkiegrad, Kosten- und CO₂-Einsparungen.
Beispiel: Energy Dashboard Konfiguration
energy:
sources:
- type: solar
stat_energy_from: sensor.pv_erzeugung
name: "PV-Anlage"
- type: grid
flow_from:
- stat_energy_from: sensor.strom_import
flow_to:
- stat_energy_to: sensor.strom_export
- type: battery
stat_energy_from: sensor.batterie_entladung
stat_energy_to: sensor.batterie_ladung
Best Practices
- Langzeitdaten: mindestens ein Jahr speichern, um Saisoneffekte sichtbar zu machen.
- Datenqualität: Sensoren und Integrationen regelmäßig prüfen.
- KPIs nutzen: Eigenverbrauch und Autarkiegrad in Dashboards prominent darstellen.
- Alarmierung: Benachrichtigung bei Wechselrichter- oder Messausfällen.
Fazit: Mit PV-Logging, Heatmaps und Statistiken werden Energieflüsse sichtbar und optimierbar. Home Assistant verwandelt die PV-Anlage vom reinen Stromlieferanten zur intelligenten Datenquelle.
Automatisierungen für Energieoptimierung
Automatisierungen für Energieoptimierung sind das Herzstück einer wirklich smarten PV-Integration. Statt Solarstrom ungenutzt ins Netz einzuspeisen, können Verbraucher wie Wallbox, Wärmepumpe oder Haushaltsgeräte automatisch dann laufen, wenn Überschuss verfügbar ist. So steigt der Eigenverbrauch, Kosten sinken und die Nachhaltigkeit nimmt zu.
Typische Szenarien
- Wallbox-Laden: E-Auto lädt nur bei PV-Überschuss oder mit dynamischer Leistung.
- Wärmepumpe: Warmwasserbereitung oder Heizbetrieb startet bei hohem PV-Ertrag.
- Haushaltsgeräte: Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler automatisch einschalten.
- Speicherpriorisierung: PV zuerst in Batterie laden, danach Überschuss ins Auto oder Geräte.
- Dynamische Tarife: Kombination mit Anbietern wie Tibber oder aWATTar für netzdienliches Laden.
Beispiel: PV-Überschuss → Wallbox
alias: PV-Überschuss Laden
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.pv_ueberschuss
above: 3000
for: "00:05:00"
action:
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.wallbox }
mode: single
Beispiel: Waschmaschine bei PV-Ertrag starten
alias: Waschmaschine Solarstart
trigger:
- platform: numeric_state
entity_id: sensor.pv_ueberschuss
above: 2000
for: "00:10:00"
condition:
- condition: state
entity_id: switch.waschmaschine
state: "off"
action:
- service: switch.turn_on
target: { entity_id: switch.waschmaschine }
mode: single
Best Practices
- Hysterese: Schaltschwellen mit Verzögerung, um ständiges An/Aus bei Wolken zu verhindern.
- Prioritäten: Geräte in Reihenfolge priorisieren (erst Warmwasser, dann Batterie, dann Auto).
- Failsafe: Minimal-Ladezeiten für E-Autos einplanen (z. B. nachts), damit Mobilität gesichert bleibt.
- Kombination mit Tarifen: PV-Strom nutzen, wenn vorhanden – sonst bei günstigen Netzpreisen starten.
Fazit: Mit Energie-Automatisierungen wird Home Assistant zum Energie-Manager. Strom fließt dahin, wo er am meisten Nutzen bringt – automatisch, effizient und flexibel.
Dashboards für Firmen & Großanlagen
Dashboards für Firmen & Großanlagen machen Home Assistant auch im gewerblichen Umfeld attraktiv. Neben klassischen Smart-Home-Funktionen steht hier die Visualisierung von Energieflüssen, Maschinenstatus und Sicherheitssystemen im Vordergrund. Mit individuell angepassten Oberflächen können Mitarbeiter, Techniker und Management jeweils die Informationen sehen, die sie benötigen.
Typische Einsatzszenarien
- Energie-Monitoring: Live-Daten zu PV-Ertrag, Netzbezug, Lastspitzen und Verbrauchsverteilungen.
- Maschinenstatus: Produktionsanlagen überwachen, Laufzeiten und Fehler darstellen.
- Sicherheitsübersicht: Kameras, Alarmzonen und Zutrittskontrollen zentral auf einem Dashboard.
- Gebäudeautomation: Licht, Heizung, Lüftung oder Klimaanlagen in Echtzeit steuern.
- Management-Reporting: CO₂-Einsparungen, Autarkiegrade und Energiekosten automatisch aufbereiten.
Technische Umsetzung
- Lovelace Dashboards: Mehrere Oberflächen für unterschiedliche Nutzergruppen.
- Wall-Mounted Displays: z. B. iPads, Android-Tablets oder Industrie-Touchscreens.
- Grafana: Erweiterte Diagramme, Heatmaps und KPIs für Managementberichte.
- MQTT/Modbus: Einbindung von Industriesteuerungen und Messgeräten.
Beispiel: Energie-Dashboard für eine Firma
views:
- title: Energie
path: energie
cards:
- type: gauge
entity: sensor.gesamtverbrauch
name: Gesamtverbrauch
max: 20000
- type: sensor
entity: sensor.pv_erzeugung
name: PV-Erzeugung
- type: sensor
entity: sensor.netz_import
name: Netzbezug
- type: sensor
entity: sensor.batterie_soc
name: Batterie SoC
Best Practices
- Nutzerrollen: Management, Technik und Mitarbeiter sollten unterschiedliche Dashboards erhalten.
- Redundanz: Kritische Anzeigen (z. B. Maschinenstatus) zusätzlich auf Monitoren oder Großanzeigen darstellen.
- Performance: Bei vielen Sensoren Datenbank-Optimierungen (InfluxDB, Recorder) einplanen.
- Corporate Design: Dashboards ans Firmenlayout anpassen für professionelle Präsentationen.
Fazit: Dashboards für Firmen und Großanlagen machen Home Assistant zu einer skalierbaren Plattform. Von Energie- und Sicherheitsmonitoring bis Management-KPIs lassen sich komplexe Systeme übersichtlich darstellen.
Sicherheit & Datenschutz
Sicherheit & Datenschutz sind entscheidende Aspekte bei der Nutzung von Home Assistant. Da viele smarte Geräte Daten sammeln und teilweise mit Cloud-Diensten verbunden sind, ist eine saubere Sicherheitsarchitektur Pflicht. Gleichzeitig bietet Home Assistant die Möglichkeit, sämtliche Automatisierungen lokal und ohne externe Abhängigkeiten zu betreiben – ein klarer Vorteil gegenüber rein Cloud-basierten Lösungen.
Wichtige Schutzmaßnahmen
- Netzwerksegmentierung: Smarte Geräte in ein eigenes VLAN oder Gastnetz auslagern.
- HTTPS-Verschlüsselung: Zugriff auf Home Assistant immer per SSL/TLS absichern (Let’s Encrypt, Nginx Proxy Manager).
- API-Sicherheit: Tokens und Webhooks sparsam nutzen und regelmäßig erneuern.
- Benutzerrechte: Mehrere Accounts anlegen, Rollen und Rechte sinnvoll vergeben.
- Alarmautomatisierung: Rauch-, Wasser- und Bewegungsmelder direkt ins System einbinden.
Praxisbeispiele
- VLAN-Trennung: IoT-Geräte ins Netz
192.168.20.x, Home Assistant und PCs im Hauptnetz192.168.10.x. - HTTPS: Nginx Add-On + Let’s Encrypt sorgt für automatische Zertifikatserneuerung.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung: Login-Absicherung per App oder SMS.
- Datenschutz: Lokale Gesichtserkennung (z. B. Frigate + TensorFlow) statt Cloud-KI.
Beispiel: Alarm-Szenario
alias: Rauchalarm
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.rauchmelder_flur
to: "on"
action:
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Alarm!"
message: "Rauch im Flur erkannt!"
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.alle_lichter }
data: { color_name: red, brightness_pct: 100 }
- service: siren.turn_on
target: { entity_id: siren.hauptsirene }
mode: single
Best Practices
- Updates: Home Assistant und Add-Ons regelmäßig aktualisieren.
- Backups: Automatisierte Snapshots lokal und in der Cloud sichern.
- Minimierung: Nur notwendige Integrationen und Ports aktivieren.
- Transparenz: Datenschutzbestimmungen der eingebundenen Geräte prüfen.
Fazit: Mit den richtigen Einstellungen wird Home Assistant zu einer sicheren und datenschutzfreundlichen Smart-Home-Zentrale. Lokale Steuerung schützt vor Ausfällen und unerwünschten Zugriffen von außen.
VLAN & Netzwerksicherheit
VLAN & Netzwerksicherheit sind die Basis für ein stabiles und sicheres Smart Home. Da viele IoT-Geräte potenzielle Angriffsflächen bieten, sollten sie vom Hauptnetzwerk getrennt werden. Home Assistant kann dabei als zentrale Brücke zwischen den Netzen dienen und gleichzeitig alle Daten sicher bündeln.
Warum VLANs?
- Sicherheit: IoT-Geräte sind oft schlecht abgesichert – durch Trennung bleiben PCs, Smartphones und Server geschützt.
- Stabilität: Netzlast durch viele Geräte wird auf separate Segmente verteilt.
- Transparenz: Netzwerk-Traffic von Smart-Home-Geräten kann gezielt überwacht werden.
Praxisaufbau
- VLAN 10: Hauptnetz (PCs, Server, Smartphones).
- VLAN 20: IoT-Geräte (Kameras, Sensoren, Smart Plugs).
- VLAN 30: Gäste-WLAN.
- Home Assistant: Zugriff auf alle VLANs, idealerweise über Firewall-Regeln eingeschränkt.
Firewall-Empfehlungen
- Von IoT → Hauptnetz: Standardmäßig blockieren.
- Von IoT → Internet: Nur für zwingend notwendige Dienste freigeben.
- Von Hauptnetz → IoT: Erlauben, z. B. Zugriff auf Geräte über Home Assistant.
Beispiel: Unifi / pfSense VLAN Setup
VLAN 10: 192.168.10.0/24 # Hauptnetz
VLAN 20: 192.168.20.0/24 # IoT
VLAN 30: 192.168.30.0/24 # Gäste
Firewall-Regeln:
- Allow: VLAN 10 → VLAN 20 (HA-Server)
- Block: VLAN 20 → VLAN 10 (alle)
- Allow: VLAN 20 → Internet (Port 123 NTP, 443 HTTPS)
Best Practices
- IoT trennen: Alle Smart-Home-Geräte ins VLAN verschieben, nur HA hat kontrollierten Zugriff.
- Monitoring: Netzwerkverkehr mit Tools wie ntopng oder Grafana überwachen.
- VPN-Zugang: Extern nur über VPN verbinden, kein direktes Portforwarding ins IoT-Netz.
- Zukunftssicherheit: VLAN-Setup von Anfang an sauber planen, erleichtert späteres Wachstum.
Fazit: Mit VLANs und gezielten Firewall-Regeln lässt sich Home Assistant deutlich sicherer betreiben. Geräte bleiben getrennt, und nur die wirklich notwendigen Verbindungen sind erlaubt.
HTTPS & API-Tokens
HTTPS & API-Tokens sind essenziell, um Home Assistant sicher über das Netzwerk oder das Internet zu betreiben. Während HTTPS für die verschlüsselte Kommunikation sorgt, regeln API-Tokens den sicheren Zugriff von Add-Ons, Apps und externen Diensten auf dein System.
HTTPS in Home Assistant
- Let’s Encrypt: Automatische Zertifikate über das Nginx Proxy Manager Add-On.
- Self-Signed: Eigene Zertifikate für rein lokale Nutzung.
- Cloudflare Tunnel: Zugriff von außen ohne Portweiterleitungen im Router.
Praxisbeispiel: Nginx Proxy Manager
http:
use_x_forwarded_for: true
trusted_proxies:
- 172.30.33.0/24
Mit dem Nginx Proxy Manager wird der Zugriff auf Home Assistant per HTTPS abgesichert, während Zertifikate automatisch verlängert werden.
API-Tokens
- Long-Lived Tokens: für Integrationen und externe Skripte (z. B. Node-RED, MQTT-Skripte).
- Short-Lived Tokens: dynamisch von der App erzeugt, für erhöhte Sicherheit.
- Webhooks: externe Dienste (z. B. GitHub, IFTTT) können Automatisierungen triggern.
Praxisbeispiel: REST API Call
curl -X POST -H "Authorization: Bearer ABCDEFG12345" \
-H "Content-Type: application/json" \
-d '{"entity_id": "light.wohnzimmer"}' \
https://meinserver.de/api/services/light/toggle
Best Practices
- Tokens minimieren: Nur dort einsetzen, wo nötig, und regelmäßig erneuern.
- Zugriffsrechte einschränken: Unterschiedliche Tokens für verschiedene Dienste.
- Keine Klartext-Speicherung: Tokens nicht in YAML oder Git-Repositories ablegen.
- Immer HTTPS nutzen: Auch im lokalen Netz, um Abhören zu verhindern.
Fazit: Mit HTTPS und API-Tokens wird Home Assistant deutlich sicherer. Externe Zugriffe sind verschlüsselt, und Integrationen können klar geregelt authentifiziert werden.
Alarm-Szenarien
Alarm-Szenarien sind ein zentraler Bestandteil von Home Assistant, wenn es um Sicherheit im Smart Home geht. Dank der Vielzahl an unterstützten Sensoren (Rauch, Wasser, Bewegung, Tür-/Fensterkontakte) lassen sich komplexe Alarmsysteme realisieren – vollständig lokal und unabhängig von Cloud-Diensten.
Typische Szenarien
- Einbruch: Bewegungssensor + Türkontakt → Sirene, Licht, Push-Nachricht.
- Rauch/Feuer: Rauchmelder → Licht auf Rot, Sirene an, Benachrichtigung an Bewohner.
- Wasserschaden: Leckagesensor → Hauptwasser absperren, Push an Handy.
- Gas/CO₂-Alarm: Sensor → Fenster öffnen (Smart Relais), Alarm-Lichter aktivieren.
Praxisbeispiel: Einbruchalarm
alias: Einbruchalarm
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.bewegung_wohnzimmer
to: "on"
- platform: state
entity_id: binary_sensor.tuerkontakt_haustuer
to: "on"
condition:
- condition: state
entity_id: alarm_control_panel.ha
state: "armed_away"
action:
- service: siren.turn_on
target: { entity_id: siren.haussirene }
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.alle_lichter }
data: { color_name: red, brightness_pct: 100 }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Alarm!"
message: "Bewegung im Wohnzimmer erkannt!"
mode: single
Praxisbeispiel: Wasserschaden
alias: Wasserschaden Notfall
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.wassersensor_keller
to: "on"
action:
- service: switch.turn_off
target: { entity_id: switch.hauptwasser }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Wasseralarm"
message: "Leckage im Keller erkannt – Hauptwasser wurde abgeschaltet."
mode: single
Best Practices
- Backup-Strom: Sirenen und Router mit USV absichern.
- Redundanz: Push + E-Mail + Lichtsignale parallel einsetzen.
- Testläufe: Alarme regelmäßig prüfen, um Fehlalarme zu minimieren.
- Prioritäten: Rauch/CO₂-Meldungen haben höchste Dringlichkeit.
Fazit: Mit Home Assistant lassen sich professionelle Alarm-Szenarien umsetzen – vom Einbruchschutz bis zur Leckageerkennung – lokal, flexibel und erweiterbar.
Sirenen, Blinklichter, Push
Sirenen, Blinklichter & Push-Nachrichten sind die typischen Ausgabekanäle eines Smart-Home-Alarms. Sie sorgen dafür, dass Bewohner sofort reagieren können und Angreifer abgeschreckt werden. Home Assistant erlaubt es, diese Elemente flexibel zu kombinieren – lokal gesteuert und ohne Abhängigkeit von einer Cloud.
Alarm-Ausgabeoptionen
- Sirenen: Klassische Innensirenen oder Außensirenen, z. B. über Zigbee, Z-Wave oder Shelly Relais.
- Blinklichter: Smarte Lampen (Philips Hue, IKEA Tradfri, Govee) als visuelle Warnung.
- Push-Nachrichten: Home Assistant Companion App, Telegram-Bot oder E-Mail.
- Multi-Kanal: Kombination aller drei für maximale Wirkung.
Praxisbeispiel: Einbruchalarm mit Sirene + Push
alias: Einbruch → Sirene & Push
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.fenster_buero
to: "on"
condition:
- condition: state
entity_id: alarm_control_panel.ha
state: "armed_away"
action:
- service: siren.turn_on
target: { entity_id: siren.hauptsirene }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Einbruchalarm"
message: "Bürofenster wurde geöffnet!"
mode: single
Praxisbeispiel: Rauchalarm mit Blinklicht
alias: Rauchalarm → Licht rot
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.rauchmelder_wohnzimmer
to: "on"
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.wohnzimmer }
data:
color_name: red
brightness_pct: 100
flash: long
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Rauchalarm"
message: "Rauch im Wohnzimmer erkannt!"
mode: single
Best Practices
- Kombination: Immer mehrere Ausgabekanäle nutzen (Ton + Licht + Push).
- Fallback: Push über mehrere Dienste (App + Telegram + Mail), falls ein Kanal ausfällt.
- Nachbarschaft einbeziehen: Außenlichter blinken lassen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
- Testmodus: Regelmäßig prüfen, damit im Ernstfall alles zuverlässig funktioniert.
Fazit: Mit Sirenen, Blinklichtern und Push-Nachrichten bietet Home Assistant ein leistungsstarkes Alarm-Ökosystem. Bewohner werden sofort informiert, und potenzielle Gefahren können schnell erkannt und gestoppt werden.
Mobile Nutzung
Mobile Nutzung ist ein zentrales Feature von Home Assistant, da das Smart Home nicht nur von zu Hause aus gesteuert werden soll. Mit der Home Assistant Companion App für iOS und Android, Push-Benachrichtigungen und Standort-Tracking wird die Steuerung und Automatisierung auch unterwegs möglich. Dadurch erweitert sich der Nutzen erheblich – von einfachen Statusmeldungen bis hin zu komplexem Geofencing.
Was die mobile Nutzung ermöglicht
- Fernsteuerung: Geräte ein- und ausschalten, Szenen aktivieren, Dashboards abrufen – weltweit.
- Push-Benachrichtigungen: Direktmeldungen bei Alarm, Statusänderungen oder Erinnerungen.
- Geofencing: Automatisierungen abhängig vom Standort der Nutzer (z. B. Heimkommen, Verlassen).
- Schnellzugriff: Widgets, App-Shortcuts oder Siri/Alexa-Befehle für direkte Aktionen.
Vorteile der Companion App
- Native Integration: Zugriff auf Gerätesensoren wie Akku, Standort, Bewegung.
- Einfacher Zugriff: Push-Registrierung, sichere Verbindung über Nabu Casa oder HTTPS.
- Mehrere Nutzer: Familienmitglieder mit individuellen Dashboards und Benachrichtigungen.
Praxisbeispiel: Standortbasierte Automatisierung
alias: Heizung bei Heimkehr einschalten
trigger:
- platform: state
entity_id: person.dominik
to: "home"
condition: []
action:
- service: climate.set_temperature
target: { entity_id: climate.wohnzimmer }
data: { temperature: 22 }
mode: single
Praxisbeispiel: Push bei Alarm
alias: Alarm Push-Nachricht
trigger:
- platform: state
entity_id: alarm_control_panel.ha
to: "triggered"
action:
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Alarm ausgelöst"
message: "Bitte sofort prüfen!"
mode: single
Fazit: Durch die mobile Nutzung wird Home Assistant zu einer weltweit steuerbaren Plattform. Egal ob Sicherheit, Komfort oder Energieoptimierung – das Smart Home ist immer in der Hosentasche dabei.
Home Assistant Companion App
Die Home Assistant Companion App ist die wichtigste Schnittstelle für die mobile Nutzung. Sie ist für iOS und Android verfügbar und bringt zahlreiche Funktionen mit, die weit über das reine Anzeigen von Dashboards hinausgehen. Mit ihr lassen sich Geräte steuern, Automatisierungen auslösen, Standortdaten teilen und Benachrichtigungen empfangen – alles nahtlos in Home Assistant integriert.
Hauptfunktionen
- Dashboards: Zugriff auf Lovelace-Ansichten, optimiert für Smartphone und Tablet.
- Push-Benachrichtigungen: Nachrichten bei Alarmen, Erinnerungen oder Energie-Events.
- Sensoren: Smartphone liefert Daten wie Akku, Standort, Bewegung, WLAN-Verbindung.
- Shortcuts: Widgets auf Android oder Siri-Shortcuts auf iOS.
- Mehrbenutzerfähigkeit: Jeder Nutzer kann eigene Benachrichtigungen und Automatisierungen haben.
Praxisbeispiel: Handy als Präsenzsensor
alias: Ankunft Dominik
trigger:
- platform: state
entity_id: person.dominik
to: "home"
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.flur }
data: { brightness_pct: 80 }
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Willkommen"
message: "Licht wurde eingeschaltet."
mode: single
Push-Erweiterungen
- Interaktive Pushs: Nachrichten mit Buttons (z. B. „Tor öffnen“, „Ablehnen“).
- Kamera-Snapshots: Bild von Ring oder Arlo direkt in die Push-Nachricht einfügen.
- Priorität: Stille Mitteilungen vs. kritische Alarme.
Best Practices
- Sparsam mit Sensoren: Standort und Bewegung nur aktivieren, wenn wirklich nötig.
- Unterschiedliche Kanäle: Arbeitshandy vs. Privathandy trennen.
- Automatische Konfiguration: Neue Geräte im Userprofil direkt mit Home Assistant koppeln.
Fazit: Die Home Assistant Companion App erweitert das System um mobile Steuerung, Sensorik und Benachrichtigungen. Damit wird das Smartphone zum aktiven Teil des Smart Homes.
Push-Benachrichtigungen, Standort, Geofencing
Push-Benachrichtigungen, Standort & Geofencing machen Home Assistant besonders mächtig im Alltag. Statt nur reaktiv zu sein, kann das Smart Home aktiv auf die Position und Aktionen der Bewohner reagieren. Push-Nachrichten informieren sofort über Ereignisse, während Geofencing die Automatisierung von Szenarien wie Heimkommen oder Abwesenheit ermöglicht.
Push-Benachrichtigungen
- Alarmmeldungen: Rauch, Wasser oder Einbruch sofort auf das Handy.
- Erinnerungen: Müll rausstellen, wenn am nächsten Tag Abholung ansteht.
- Statusmeldungen: Waschmaschine fertig, Garage geöffnet, Fenster noch offen.
- Interaktiv: Push mit Buttons wie „Tor öffnen“ oder „Alarm ausschalten“.
Standort & Geofencing
- Heimkehr: Licht, Heizung und Musik aktivieren, wenn jemand nach Hause kommt.
- Abwesenheit: Alle Geräte ausschalten, Alarm aktivieren.
- Erweitertes Geofencing: Unterschiedliche Zonen wie „Arbeit“, „Fitnessstudio“, „Schule“ definieren.
- Multi-User: Automatisierungen abhängig davon, wer zu Hause ist.
Praxisbeispiel: Push bei Müllabholung
alias: Müll rausstellen
trigger:
- platform: time
at: "20:00:00"
condition:
- condition: template
value_template: "{{ is_state('calendar.muellabfuhr', 'on') }}"
action:
- service: notify.mobile_app_mein_handy
data:
title: "Erinnerung"
message: "Mülltonne rausstellen nicht vergessen!"
mode: single
Praxisbeispiel: Heimkehr-Automatisierung
alias: Heimkehr Szenario
trigger:
- platform: state
entity_id: person.dominik
to: "home"
action:
- service: climate.set_temperature
target: { entity_id: climate.wohnzimmer }
data: { temperature: 22 }
- service: light.turn_on
target: { entity_id: light.flur }
data: { brightness_pct: 80 }
- service: media_player.play_media
target: { entity_id: media_player.sonos }
data:
media_content_id: "spotify:playlist:meine_favoriten"
media_content_type: "music"
mode: single
Best Practices
- Push-Kanäle trennen: Kritische Alarme (Feuer, Wasser) separat von Info-Meldungen.
- Geofencing testen: Standorterkennung vorher prüfen, um Fehltrigger zu vermeiden.
- Multi-Zonen: Unterschiedliche Automatisierungen für Heim, Arbeit, Freizeit.
- Datenschutz: Standort nur mit Einverständnis aller Nutzer aktivieren.
Fazit: Mit Push-Nachrichten und Geofencing wird Home Assistant proaktiv. Bewohner werden informiert, bevor sie etwas merken – und das Smart Home passt sich dynamisch an den Alltag an.
Siri-Shortcuts, Alexa-Skills, Google Assistant
Siri-Shortcuts, Alexa-Skills & Google Assistant machen Home Assistant auch für Sprachsteuerung nutzbar. Während viele Smart-Home-Systeme direkt von Cloud-Anbietern wie Amazon oder Google abhängig sind, kann Home Assistant diese Plattformen flexibel integrieren oder komplett ersetzen. Damit bleibt die Wahl beim Nutzer, ob Steuerung per Sprache, App oder komplett lokal erfolgen soll.
Apple Siri & HomeKit
- HomeKit-Integration: Geräte aus Home Assistant erscheinen direkt in der Apple Home App.
- Siri-Shortcuts: Eigene Sprachbefehle wie „Hey Siri, gute Nacht“ → Licht aus, Türen verriegeln.
- Automation: Kombination mit Apple Home Automatisierungen für Hybrid-Szenarien.
Amazon Alexa
- Alexa-Skill: Offizielle Home Assistant Cloud (Nabu Casa) bindet Geräte nativ in Alexa ein.
- Custom-Intents: Eigene Befehle für Szenen und Automatisierungen.
- Hybrid-Betrieb: Lokale Logik in HA, Sprachbefehl über Alexa.
Google Assistant
- Google Home: Geräteintegration über Nabu Casa oder manuell mit API-Projekten.
- Sprachsteuerung: „Hey Google, schalte Wohnzimmerlicht ein“ → direkte Weitergabe an HA.
- Routine-Verknüpfung: Kombination mit Google Routinen, z. B. Morgen- oder Schlafenszeit.
Praxisbeispiel: Siri-Shortcut für Gute Nacht
alias: Gute Nacht Szene
trigger:
- platform: event
event_type: ios.shortcut
event_data:
name: "Gute Nacht"
action:
- service: light.turn_off
target: { entity_id: all }
- service: lock.lock
target: { entity_id: lock.haustuer }
- service: climate.set_temperature
target: { entity_id: climate.schlafzimmer }
data: { temperature: 18 }
mode: single
Best Practices
- Cloud oder lokal: Sprachsteuerung ist oft Cloud-gebunden – HA sorgt für lokale Redundanz.
- Komfort: Sprachbefehle für alltägliche Szenen (Licht, Heizung, Multimedia) einrichten.
- Sicherheit: Kritische Automatisierungen (Alarm, Türen) nur mit PIN oder Zwei-Faktor.
- Kombination: Sprachassistenten mit Dashboards und Automatisierungen mischen für maximale Flexibilität.
Fazit: Mit Siri, Alexa und Google Assistant lässt sich Home Assistant komfortabel per Sprache bedienen. Gleichzeitig bleibt die Plattform unabhängig und bietet volle Kontrolle über Daten und Automatisierungen.
Profi-Features & Add-Ons
Profi-Features & Add-Ons erweitern Home Assistant weit über die Grundfunktionen hinaus. Für Power-User, Entwickler und Unternehmen gibt es eine Vielzahl an Tools, mit denen sich Automatisierungen, Datenflüsse und Visualisierungen auf ein neues Level bringen lassen. Besonders beliebt sind Node-RED, Blueprints, MQTT, ESPHome, Grafana und InfluxDB.
Typische Einsatzszenarien
- Komplexe Workflows: Mit Node-RED logische Abläufe grafisch erstellen.
- Automatisierungs-Vorlagen: Blueprints für wiederkehrende Szenarien nutzen.
- Datenintegration: MQTT als Standardprotokoll für IoT-Geräte.
- Geräte-Programmierung: ESPHome für DIY-Sensoren und Aktoren.
- Datenanalyse: InfluxDB + Grafana für historische Visualisierungen.
- Multi-User-Dashboards: Individuelle Oberflächen für unterschiedliche Nutzerrollen.
Beispiele für Add-Ons
- Node-RED: Drag-&-Drop-Editor für komplexe Logiken.
- MQTT Broker (Mosquitto): Kommunikation mit tausenden Geräten.
- ESPHome: Eigene Sensoren mit YAML definieren und flashen.
- Grafana: Heatmaps, KPIs und detaillierte Analysen.
- InfluxDB: Zeitreihendatenbank für Langzeitstatistiken.
Praxisbeispiel: Node-RED Flow
[
{
"id": "licht",
"type": "inject",
"name": "Bewegung erkannt"
},
{
"id": "ha_licht",
"type": "api-call-service",
"service": "light.turn_on",
"data": "{\"entity_id\":\"light.flur\"}"
}
]
Best Practices
- Add-Ons modular nutzen: Nur aktivieren, was gebraucht wird.
- Datenbanken entlasten: Recorder begrenzen, InfluxDB für Historie nutzen.
- Sicherheit: Zugriffe auf MQTT und Node-RED mit Benutzerkonten absichern.
- Skalierbarkeit: Add-Ons so planen, dass spätere Erweiterungen problemlos möglich sind.
Fazit: Mit Profi-Features und Add-Ons wird Home Assistant zur vollwertigen Automatisierungsplattform. Vom Einfamilienhaus bis zum Gewerbebetrieb lassen sich maßgeschneiderte Lösungen umsetzen.
Node-RED
Node-RED ist eines der beliebtesten Add-Ons für Home Assistant, wenn es um visuelle Automatisierung geht. Statt YAML-Dateien manuell zu schreiben, können Abläufe grafisch per Drag-&-Drop erstellt werden. Das erleichtert komplexe Logiken und macht Automatisierungen auch für Nicht-Programmierer übersichtlicher.
Vorteile von Node-RED
- Grafische Oberfläche: Automatisierungen per Flow-Diagramm statt reinem Code.
- Komplexe Logiken: Bedingungen, Verzögerungen, Schleifen und Verzweigungen einfach umsetzbar.
- Integration: Direkter Zugriff auf Home Assistant-Services, Events und Entitäten.
- Flexibilität: Beliebige externe APIs und Dienste einbindbar.
Typische Anwendungsfälle
- Beleuchtung: Bewegungssensor + Zeitbedingung + Helligkeitssensor = dynamische Lichtsteuerung.
- Multimedia: Fernseher einschalten → Licht dimmen + Surround-Sound starten.
- Energiemanagement: PV-Überschuss → Wallbox einschalten, sonst Batterie laden.
- Benachrichtigungen: Alarm-Events → Push, E-Mail und Telegram gleichzeitig.
Beispiel: Flow in Node-RED
[
{
"id": "bewegung",
"type": "server-state-changed",
"name": "Bewegung erkannt",
"entityidfilter": "binary_sensor.flur_bewegung",
"x": 100,
"y": 100
},
{
"id": "zeit",
"type": "time-range-switch",
"name": "Nur abends",
"startTime": "18:00",
"endTime": "23:59",
"x": 300,
"y": 100
},
{
"id": "licht_an",
"type": "api-call-service",
"name": "Licht an",
"service_domain": "light",
"service": "turn_on",
"data": "{\"entity_id\":\"light.flur\"}",
"x": 500,
"y": 100
}
]
Best Practices
- Übersichtlichkeit: Flows logisch gruppieren und benennen.
- Versionierung: Regelmäßig Backups der Flows erstellen.
- Kombination: YAML für einfache, Node-RED für komplexe Automatisierungen nutzen.
- Performance: Zu viele Flows können Systemressourcen belasten – Optimierung einplanen.
Fazit: Mit Node-RED wird Home Assistant zur grafischen Automatisierungszentrale. Besonders bei komplexen Szenarien spielt dieses Add-On seine Stärken voll aus.
Blueprints
Blueprints sind ein leistungsstarkes Feature von Home Assistant, das es ermöglicht, wiederverwendbare Automatisierungsvorlagen zu erstellen und zu teilen. Statt jede Automatisierung von Grund auf neu zu definieren, können Nutzer auf fertige Vorlagen zurückgreifen oder eigene erstellen und in der Community veröffentlichen.
Vorteile von Blueprints
- Einfacher Einstieg: Automatisierungen lassen sich ohne tiefes YAML-Wissen konfigurieren.
- Community-Getrieben: Tausende Blueprints auf Home Assistant Blueprints Exchange.
- Parameter anpassbar: Gleiche Logik für verschiedene Geräte nutzbar (z. B. Bewegungsmelder → Lichtsteuerung).
- Wiederverwendbarkeit: Einmal erstellte Logik kann beliebig oft eingesetzt werden.
Typische Anwendungsfälle
- Bewegungsmelder: Licht automatisch einschalten, nach Zeit wieder ausschalten.
- Tür-/Fensterkontakte: Benachrichtigung, wenn Fenster bei Abwesenheit offen bleibt.
- Alarm-Logiken: Standardisierte Szenarien für Rauch- oder Wassermelder.
- Mediensteuerung: Automatisierungen für Sonos, Chromecast oder Fernseher.
Beispiel: Blueprint für Bewegungsmelder → Licht
blueprint:
name: Bewegungsmelder Lichtsteuerung
description: Schaltet Licht bei Bewegung ein und nach einer Zeit wieder aus
domain: automation
input:
bewegungsmelder:
name: Bewegungsmelder
selector:
entity:
domain: binary_sensor
device_class: motion
licht:
name: Licht
selector:
entity:
domain: light
verzögerung:
name: Ausschaltverzögerung (Sekunden)
default: 60
selector:
number:
min: 10
max: 600
unit_of_measurement: seconds
trigger:
- platform: state
entity_id: !input bewegungsmelder
to: "on"
action:
- service: light.turn_on
target: { entity_id: !input licht }
- delay: !input verzögerung
- service: light.turn_off
target: { entity_id: !input licht }
Best Practices
- Modular denken: Wiederkehrende Logiken lieber als Blueprint definieren.
- Dokumentation: Parameter klar beschreiben, damit andere Nutzer sie leicht anwenden können.
- Kombination: Blueprints mit Node-RED oder klassischen Automatisierungen kombinieren.
- Community nutzen: Vorlagen austauschen, statt alles neu zu entwickeln.
Fazit: Blueprints machen Home Assistant einsteigerfreundlicher und skalierbarer. Sie sind die ideale Lösung, um Standard-Automatisierungen schnell und sauber umzusetzen.
MQTT/ESPHome/Grafana/InfluxDB
MQTT, ESPHome, Grafana & InfluxDB gehören zu den wichtigsten Erweiterungen von Home Assistant, wenn es um Geräteintegration, Datenlogging und Visualisierung geht. Zusammen bilden sie ein mächtiges Ökosystem, das sowohl Einsteiger als auch Profis nutzen können, um ihr Smart Home individuell anzupassen.
MQTT – das IoT-Standardprotokoll
- Broker: Mit Mosquitto lassen sich tausende Geräte anbinden.
- Flexibilität: Von Tasmota-Smart-Plugs bis zu Industrie-Sensoren.
- Automation: Datenflüsse zwischen Geräten ohne Umweg über die Cloud.
ESPHome – DIY-Sensoren & Aktoren
- Eigene Hardware: ESP32/ESP8266 per YAML programmieren.
- Sensoren: Temperatur, Luftqualität, Bewegung, CO₂ – direkt in HA integriert.
- Aktoren: Relais, Motoren, LEDs steuerbar ohne externe Cloud.
Grafana – Datenvisualisierung
- Dashboards: Heatmaps, Trendanalysen, Energieflüsse.
- Kombination: Daten aus Home Assistant, InfluxDB und anderen Quellen.
- Management: Ideal für Firmen oder detaillierte Energieauswertungen.
InfluxDB – Zeitreihendatenbank
- Langzeitspeicherung: Sensordaten über Monate/Jahre speichern.
- Effizienz: Optimiert für große Datenmengen, ideal bei hunderten Sensoren.
- Integration: Perfekt kombinierbar mit Grafana für Visualisierungen.
Praxisbeispiel: ESPHome mit MQTT
esphome:
name: co2_sensor
platform: ESP32
board: nodemcu-32s
sensor:
- platform: mhz19
co2:
name: "Wohnzimmer CO₂"
temperature:
name: "Wohnzimmer Temperatur"
update_interval: 60s
mqtt:
broker: 192.168.10.10
username: user
password: pass
Best Practices
- MQTT strukturieren: Klare Topic-Namen wählen (
haus/wohnzimmer/licht). - ESPHome modular nutzen: Für jede Funktion (Sensor, Aktor) eigene Geräte vorsehen.
- Daten trennen: Kurzfristige Werte in HA, Langzeitdaten in InfluxDB speichern.
- Visualisierung: Grafana für Management-Reports und Energieoptimierung einsetzen.
Fazit: Mit MQTT, ESPHome, Grafana und InfluxDB wird Home Assistant zu einer hochflexiblen IoT- und Analyseplattform. Von DIY-Sensoren bis hin zu Unternehmenslösungen sind alle Szenarien abbildbar.
Multi-User-Dashboards
Multi-User-Dashboards sind ein oft unterschätztes Feature von Home Assistant. Sie ermöglichen es, individuelle Oberflächen für verschiedene Nutzergruppen zu erstellen – vom Technik-Enthusiasten bis zum Familienmitglied, das nur die wichtigsten Funktionen braucht. So bleibt das System übersichtlich und für jeden leicht bedienbar.
Warum Multi-User-Dashboards?
- Personalisierung: Jeder Nutzer sieht nur die für ihn relevanten Geräte und Szenen.
- Komplexität reduzieren: Kinder oder Gäste bekommen eine vereinfachte Ansicht.
- Rollenbasiert: Admins, Power-User und Standardnutzer mit verschiedenen Rechten.
- Design: Unterschiedliche Themes, Farben oder Layouts für verschiedene Nutzer.
Typische Anwendungsfälle
- Familienhaushalt: Eltern sehen Energie- und Sicherheitsdaten, Kinder nur Licht und Multimedia.
- Gewerbe: Mitarbeiter sehen Maschinenstatus, Admins zusätzlich Logfiles und Wartungstools.
- Ferienwohnung: Gäste bekommen ein „Hotel-Dashboard“ mit nur wenigen Buttons.
Praxisbeispiel: Nutzerbezogenes Dashboard
lovelace:
mode: yaml
dashboards:
family:
mode: yaml
title: "Familie"
icon: mdi:home
show_in_sidebar: true
filename: dashboards/family.yaml
admin:
mode: yaml
title: "Admin"
icon: mdi:tools
show_in_sidebar: true
filename: dashboards/admin.yaml
Best Practices
- Minimalismus: Für nicht-technische Nutzer nur wenige, klare Buttons.
- Sicherheit: Kritische Steuerungen (z. B. Alarm) nur Admins zugänglich machen.
- Responsive Design: Dashboards für Smartphone, Tablet und Wanddisplay anpassen.
- Konsistenz: Gleiche Icons und Farbcodes für gleiche Funktionen nutzen.
Fazit: Multi-User-Dashboards machen Home Assistant alltagstauglich für alle Nutzergruppen. Jeder bekommt die passende Oberfläche – vom einfachen Gast bis zum Power-User.
Vergleich mit Alternativen
Vergleich mit Alternativen ist wichtig, um zu verstehen, warum Home Assistant sich so stark durchgesetzt hat. Während andere Systeme wie ioBroker, OpenHAB, SmartThings oder Apple HomeKit-only ebenfalls Stärken haben, punktet Home Assistant durch seine Flexibilität, Community und Unabhängigkeit.
Home Assistant vs. ioBroker
- ioBroker: Starke Integration in Deutschland, viele Adapter, aber teilweise komplexe Einrichtung.
- Home Assistant: Größere internationale Community, YAML + UI-Konfiguration, stärkerer Fokus auf Add-Ons.
- Fazit: ioBroker ist mächtig, aber Home Assistant ist benutzerfreundlicher und besser dokumentiert.
Home Assistant vs. OpenHAB
- OpenHAB: Sehr stabil, Java-basiert, eher für klassische Smart-Home-Setups.
- Home Assistant: Moderner Ansatz, riesige Integrationsvielfalt, schneller Entwicklungszyklus.
- Fazit: OpenHAB ist robust, aber Home Assistant bietet mehr Tempo und Innovation.
SmartThings & HomeKit-only
- Samsung SmartThings: Cloud-basiert, einfach einzurichten, aber abhängig vom Hersteller-Backend.
- Apple HomeKit-only: Sehr nutzerfreundlich, aber stark eingeschränkt, wenn Geräte nicht zertifiziert sind.
- Home Assistant: Lokale Steuerung, keine Abhängigkeit von einzelnen Herstellern, Hybrid-Integration möglich.
Best Practices beim Vergleich
- Zukunftssicherheit prüfen: Systeme mit großer Community sind langlebiger.
- Datenhoheit: Lokale Steuerung bevorzugen, um unabhängig von Cloud-Diensten zu bleiben.
- Erweiterbarkeit: Systeme wählen, die spätere Integrationen ermöglichen.
Fazit: Im direkten Vergleich überzeugt Home Assistant durch Flexibilität, lokale Kontrolle und riesige Integrationsvielfalt. Für Bastler wie auch Profis ist es heute die erste Wahl.
Home Assistant vs ioBroker
Home Assistant vs. ioBroker ist ein häufig diskutiertes Thema in der Smart-Home-Community. Beide Plattformen sind Open Source, sehr leistungsfähig und unterstützen eine riesige Anzahl an Geräten. Dennoch gibt es Unterschiede in Bedienung, Community und Erweiterbarkeit, die den Ausschlag geben können.
Stärken von ioBroker
- Adapter-System: Über 500 Adapter für unterschiedlichste Systeme, besonders stark in Deutschland.
- Objektbaum: Klare, hierarchische Struktur für Geräte, Zustände und Datenpunkte.
- Vielfältige Integrationen: Von KNX über Homematic bis hin zu proprietären Herstellerschnittstellen.
- Stabilität: Läuft oft über Jahre ohne größere Eingriffe.
Stärken von Home Assistant
- Benutzerfreundlichkeit: YAML + grafische Oberfläche (UI) für Automatisierungen.
- Community & Dokumentation: Sehr große internationale Nutzerbasis, ständig neue Tutorials und Integrationen.
- Add-On-System: MQTT, Node-RED, Grafana & Co. lassen sich direkt im Supervisor installieren.
- Entwicklungstempo: Regelmäßige Updates, neue Geräteunterstützung oft innerhalb weniger Wochen.
Unterschiede in der Praxis
- Komplexität: ioBroker erfordert oft mehr technisches Verständnis, während Home Assistant einsteigerfreundlicher wirkt.
- Flexibilität: Beide sind extrem anpassbar, HA punktet aber durch Add-Ons und Blueprints.
- Community: ioBroker ist stark im deutschsprachigen Raum, Home Assistant hat weltweite Reichweite.
- Zukunftssicherheit: HA wächst rasant und hat mehr Entwicklerressourcen.
Fazit
Wer in Deutschland stark verbreitete Systeme wie Homematic oder KNX einsetzen möchte, findet in ioBroker eine solide Lösung. Wer hingegen Wert auf internationale Community, schnelle Weiterentwicklung und modulare Add-Ons legt, ist mit Home Assistant besser aufgehoben.
Home Assistant vs OpenHAB
Home Assistant vs. OpenHAB ist ein weiterer klassischer Vergleich. Beide Plattformen sind Open Source und haben das Ziel, ein herstellerunabhängiges Smart Home zu ermöglichen. Während OpenHAB als einer der Pioniere in diesem Bereich gilt, hat Home Assistant in den letzten Jahren stark aufgeholt und sich zum Platzhirsch entwickelt.
Stärken von OpenHAB
- Stabilität: Läuft sehr zuverlässig, oft über viele Jahre im Dauerbetrieb.
- Java-basiert: Plattformunabhängig und auf fast jeder Hardware nutzbar.
- Bindings: Große Auswahl an Integrationen über ein etabliertes Binding-System.
- Langjährige Community: Viele erfahrene Nutzer, die OpenHAB seit Jahren einsetzen.
Stärken von Home Assistant
- Modernes Interface: Lovelace Dashboards sind anpassbar und mobilfreundlich.
- Schnelle Entwicklung: Monatliche Updates bringen neue Features und Integrationen.
- Add-Ons & Supervisor: Installation von Erweiterungen direkt über die Oberfläche.
- Blueprints & Automatisierung: Vorlagen für Automatisierungen machen den Einstieg leichter.
Unterschiede in der Praxis
- Technischer Fokus: OpenHAB richtet sich eher an Nutzer mit starkem IT-Hintergrund.
- Benutzerfreundlichkeit: Home Assistant punktet durch UI-Konfiguration und mobile Apps.
- Update-Zyklus: OpenHAB entwickelt sich langsamer, HA bringt ständig neue Features.
- Community-Größe: OpenHAB ist kleiner, HA hat die deutlich größere Nutzerbasis.
Fazit
OpenHAB ist die richtige Wahl für Nutzer, die maximale Stabilität wollen und sich in einer eher technisch geprägten Umgebung wohlfühlen. Home Assistant bietet dagegen mehr Dynamik, Innovation und Einsteigerfreundlichkeit – und ist dadurch heute die verbreitetere Plattform.
SmartThings & HomeKit-only
SmartThings & HomeKit-only sind beides Systeme, die auf den ersten Blick sehr komfortabel wirken, da sie von großen Herstellern wie Samsung und Apple stammen. Sie sind einfach einzurichten und bieten eine gute Integration in ihre jeweiligen Ökosysteme – bringen aber auch Einschränkungen mit sich, die Home Assistant umgeht.
Samsung SmartThings
- Cloud-basiert: Steuerung läuft über Server von Samsung – ohne Internet geht nichts.
- Einfache Einrichtung: App-basiert, schnell eingerichtet, viele Geräte sofort nutzbar.
- Kompatibilität: Große Auswahl an Geräten, aber begrenzt auf das, was Samsung zulässt.
- Nachteil: Abhängigkeit von einem einzigen Hersteller und dessen Servern.
Apple HomeKit-only
- Sehr nutzerfreundlich: Perfekt für Apple-User, direkte Integration mit iPhone, iPad und HomePod.
- Hohe Sicherheit: Apple legt viel Wert auf Datenschutz und Verschlüsselung.
- Einschränkung: Nur zertifizierte Geräte sind nutzbar, was die Auswahl stark limitiert.
- Keine tiefe Automatisierung: Komplexe Szenarien sind nur eingeschränkt möglich.
Warum Home Assistant hier flexibler ist
- Lokale Steuerung: Keine Cloud-Pflicht, volle Kontrolle auch offline.
- Herstellerunabhängig: Kombination von Samsung, Apple, Google, Philips Hue, Shelly, Ring und mehr.
- Automatisierungen: Viel komplexere Szenarien als mit SmartThings oder HomeKit-only.
- Zukunftssicherheit: Offene Plattform, nicht an einen einzelnen Hersteller gebunden.
Fazit
SmartThings und HomeKit-only sind gute Systeme für Einsteiger oder Nutzer, die sich komplett im Samsung- oder Apple-Ökosystem bewegen. Wer jedoch freie Gerätewahl, komplexe Automatisierungen und lokale Steuerung will, ist mit Home Assistant klar im Vorteil.
Fazit & Ausblick
Fazit & Ausblick – Home Assistant hat sich in den letzten Jahren von einer Nischenlösung für Bastler zu einer der führenden Smart-Home-Plattformen weltweit entwickelt. Der größte Vorteil liegt in der Flexibilität: Egal ob kleine Wohnung, Einfamilienhaus oder komplexe Gewerbeinstallation – Home Assistant wächst mit den Anforderungen.
Warum Home Assistant die erste Wahl ist
- Unabhängigkeit: Lokale Steuerung ohne Zwang zur Cloud.
- Herstellerübergreifend: Philips Hue, Shelly, Ring, Tesla, BMW, Miele, Sonos und tausende weitere Integrationen.
- Community: Riesige weltweite Nutzerbasis mit ständig neuen Erweiterungen.
- Skalierbarkeit: Von Raspberry Pi bis hin zu Servern in Unternehmensumgebungen.
Trends für die Zukunft
- Matter & Thread: Zukünftige Standards werden nativ integriert.
- Mehr Automatisierung durch KI: Intelligente Vorschläge basierend auf Nutzungsverhalten.
- Energie-Optimierung: Smarte Steuerung von PV-Anlagen, Speichern und Wallboxen.
- Industrie & Gewerbe: Einsatz in Bürogebäuden, Hotels und Produktionshallen.
Fazit
Home Assistant ist heute schon mehr als nur eine Smart-Home-Software – es ist ein offenes Automatisierungs-Ökosystem. Die Plattform vereint Privatanwender, Profis und Entwickler und wird in den kommenden Jahren durch Standards wie Matter, neue Integrationen und KI noch mächtiger werden.
Ausblick: Ob kleine Mietwohnung, Einfamilienhaus oder komplexe Gewerbeinstallation – Home Assistant bietet die Werkzeuge, um moderne Gebäude effizient, sicher und komfortabel zu machen. Die Zukunft gehört offenen, flexiblen Lösungen – und genau hier setzt Home Assistant an.
FAQ
FAQ – In diesem Abschnitt werden die häufigsten Fragen zu Home Assistant beantwortet. Die Antworten sind bewusst kurz und prägnant gehalten, damit sie sich leicht überfliegen lassen. Gleichzeitig sind sie SEO-optimiert, sodass Suchmaschinen gezielt auf diese Inhalte verweisen können.
Ist Home Assistant kostenlos?
Ja, Home Assistant ist komplett kostenlos und Open Source. Die Software kann auf einem Raspberry Pi, Server oder NAS installiert werden. Kosten entstehen nur, wenn man die Nabu Casa Cloud nutzen möchte (z. B. für Alexa- oder Google-Integration).
Welche Geräte werden unterstützt?
Home Assistant unterstützt tausende Geräte und Marken, darunter Philips Hue, IKEA Tradfri, Shelly, Ring, Sonos, BMW, Tesla, Miele, Samsung, LG, Netatmo, Bosch und viele mehr. Durch offene Schnittstellen wie MQTT lassen sich auch eigene DIY-Geräte einbinden.
Brauche ich einen Raspberry Pi?
Nein, Home Assistant kann auf vielen Plattformen laufen: Raspberry Pi, Intel NUC, Synology NAS, Docker, Proxmox oder auch auf dedizierter Server-Hardware. Ein Raspberry Pi 4 ist aber für Einsteiger eine sehr beliebte und günstige Lösung.
Kann ich Alexa, Google Assistant oder Siri nutzen?
Ja, über die Nabu Casa Cloud oder manuelle Integrationen lassen sich Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri problemlos anbinden. Damit wird Sprachsteuerung für fast alle Geräte möglich.
Was ist besser: ioBroker oder Home Assistant?
Beide Systeme sind leistungsfähig, aber Home Assistant punktet durch die größere Community, die bessere Dokumentation und die schnellere Weiterentwicklung. ioBroker hat seine Stärken vor allem in der Integration von Homematic und KNX im deutschsprachigen Raum.
Wie sicher ist Home Assistant?
Home Assistant ist sehr sicher, da es lokal im eigenen Netzwerk betrieben wird. Mit HTTPS, VLANs und API-Tokens lassen sich zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen umsetzen. Die meisten Risiken entstehen nur, wenn unsichere Cloud-Dienste oder offene Ports genutzt werden.
Kann ich Home Assistant im Unternehmen einsetzen?
Ja, Home Assistant eignet sich auch für Firmen, Hotels oder Produktionshallen. Mit Dashboards, Energie-Monitoring, Multi-User-Support und Add-Ons wie Grafana lässt sich eine professionelle Lösung aufbauen.
Debugging & Troubleshooting
Debugging & Troubleshooting ist ein zentraler Bestandteil beim Arbeiten mit Home Assistant. Da das System sehr flexibel und erweiterbar ist, können Fehler in Konfiguration, Automatisierungen oder Add-Ons auftreten. Mit den richtigen Tools und Methoden lassen sich Probleme jedoch schnell eingrenzen und beheben.
Typische Fehlerquellen
- YAML-Syntaxfehler: Falsch eingerückte Zeilen oder vergessene Doppelpunkte.
- Fehlende Integrationen: Add-On oder Integration nicht korrekt installiert oder konfiguriert.
- Ressourcenprobleme: Raspberry Pi oder NUC überlastet durch zu viele Sensoren oder Add-Ons.
- Netzwerkprobleme: Geräte im falschen VLAN oder per Firewall blockiert.
- Update-Konflikte: Nach einem Update funktionieren bestimmte Integrationen nicht mehr sofort.
Werkzeuge für Fehlersuche
- Logfiles: Detaillierte Fehlermeldungen finden sich in
home-assistant.log. - Developer Tools: In der Oberfläche lassen sich Zustände, Events und Services prüfen.
- Safe Mode: Startet Home Assistant ohne fehlerhafte Konfiguration – hilfreich nach YAML-Problemen.
- Check Config: Vor jedem Neustart prüfen, ob die Konfiguration valide ist.
Best Practices
- Regelmäßig Backups: Vor Updates oder größeren Änderungen Snapshots erstellen.
- Änderungen klein halten: Besser Schritt für Schritt arbeiten, um Fehler schnell zu finden.
- Community nutzen: Forum, Discord und GitHub bieten schnelle Hilfe bei Problemen.
- Debug-Modus aktivieren: Für bestimmte Integrationen gibt es erweiterte Debug-Logs.
Fazit: Mit strukturiertem Debugging und den richtigen Tools lassen sich die meisten Probleme in Home Assistant schnell und effizient lösen. Wer Best Practices befolgt, minimiert Ausfälle und sorgt für ein stabiles System.
YAML-Fehler
YAML-Fehler gehören zu den häufigsten Problemen in Home Assistant. Da viele Konfigurationen, Automatisierungen und Integrationen in .yaml-
Dateien gespeichert werden, können bereits kleine Tippfehler oder
falsche Einrückungen dazu führen, dass Home Assistant nicht mehr startet
oder Automatisierungen fehlschlagen.
Typische YAML-Fehler
- Falsche Einrückungen: YAML ist strikt einrückungsbasiert – zwei Leerzeichen zu viel oder zu wenig brechen die Konfiguration.
- Falsche Anführungszeichen: Unterschied zwischen einfachen (
') und doppelten (") Anführungszeichen beachten. - Fehlende Doppelpunkte: Schlüssel-Wert-Paare müssen mit einem Doppelpunkt getrennt werden.
- Tabs statt Leerzeichen: YAML erlaubt nur Leerzeichen – Tabs verursachen Fehler.
Tools zur Fehlervermeidung
- YAML Validator: Online-Tools oder IDE-Plugins prüfen die Syntax vor dem Speichern.
- VS Code Add-On: Syntax-Highlighting und Auto-Vervollständigung helfen beim Schreiben.
- Check Config: In Home Assistant selbst prüfen, ob die Konfiguration fehlerfrei ist.
- Safe Mode: Bei fehlerhafter YAML startet Home Assistant trotzdem und erlaubt Korrekturen.
Praxisbeispiel: Fehlerhafte vs. korrekte YAML
# Fehlerhaft:
alias: Licht an
trigger:
- platform state
entity_id: binary_sensor.bewegung
to: 'on'
action
- service: light.turn_on
entity_id: light.flur
# Korrekt:
alias: Licht an
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.bewegung
to: "on"
action:
- service: light.turn_on
target:
entity_id: light.flur
Best Practices
- Konventionen einhalten: Immer die gleiche Anzahl an Leerzeichen verwenden (z. B. 2 pro Ebene).
- Kommentieren: Mit
#eigene Hinweise in YAML einfügen. - Struktur prüfen: Lieber mehrmals validieren, bevor die Datei gespeichert wird.
Fazit: YAML-Fehler sind ärgerlich, aber mit den richtigen Tools und sauberen Arbeitsweisen lassen sie sich leicht vermeiden. Disziplin bei Einrückungen und Syntax spart viel Zeit beim Debuggen.
Logfiles
Logfiles sind das wichtigste Werkzeug zur Fehlersuche in Home Assistant. Sie enthalten detaillierte Informationen darüber, welche Prozesse laufen, welche Integrationen erfolgreich geladen wurden und wo Fehler auftreten. Wer die Logs lesen und interpretieren kann, spart viel Zeit beim Debugging.
Wichtige Logdateien
- home-assistant.log: Haupt-Logdatei, in der alle Fehler und Warnungen gesammelt werden.
- Oberflächen-Logs: In der Weboberfläche unter Einstellungen → System → Protokolle sichtbar.
- Add-On-Logs: Jedes Add-On (z. B. Node-RED, Mosquitto, ESPHome) hat eigene Logs.
Typische Fehlermeldungen
- Integration konnte nicht geladen werden: Fehlerhafte Konfiguration oder fehlende Abhängigkeiten.
- Timeouts: Geräte antworten nicht oder Netzwerkprobleme verhindern die Kommunikation.
- Deprecation-Warnings: Veraltete Befehle, die in zukünftigen Versionen entfernt werden.
Debug-Level aktivieren
Um detailliertere Logs zu erhalten, kann in der configuration.yaml das Logging-Level angepasst werden:
logger:
default: warning
logs:
homeassistant.components.mqtt: debug
homeassistant.components.zwave: debug
Best Practices
- Logs regelmäßig prüfen: Besonders nach Updates oder größeren Änderungen.
- Gezielt debuggen: Nur die relevanten Komponenten auf Debug-Level stellen.
- Community nutzen: Fehlermeldungen im Forum oder Discord posten – Logs sind oft die Grundlage.
- Ressourcen im Blick behalten: Übermäßiges Debugging kann die Logdateien sehr groß machen.
Fazit: Logfiles sind die erste Anlaufstelle bei Problemen in Home Assistant. Wer sie richtig liest und filtert, kommt schnell zur Ursache und spart sich langwierige Fehlersuche.
Node-RED Debugging
Node-RED Debugging ist entscheidend, wenn komplexe Automatisierungen nicht wie geplant laufen. Da Node-RED mit grafischen Flows arbeitet, gibt es eigene Debugging-Tools, mit denen Fehler sichtbar gemacht werden können.
Debug-Node
- Einfachster Einstieg: Der Debug-Node zeigt an, welche Daten durch einen Flow laufen.
- Flexible Ausgabe: Ganze Objekte, nur bestimmte Werte oder JSON-Strings anzeigen.
- Praxis: Am besten an mehreren Stellen im Flow einfügen, um den Datenfluss zu prüfen.
Typische Probleme
- Falsche Entitäten: Der Flow verweist auf ein nicht existentes Gerät in Home Assistant.
- Datenformatfehler: Dienste erwarten ein JSON-Objekt, erhalten aber nur einen String.
- Timing-Probleme: Verzögerungen oder Bedingungen verhindern die korrekte Ausführung.
Beispiel: Debug-Ausgabe in Node-RED
{
"entity_id": "light.flur",
"state": "on",
"attributes": {
"brightness": 200,
"friendly_name": "Flurlicht"
}
}
Weitere Debugging-Methoden
- Status-Anzeigen: Viele Nodes zeigen direkt im Flow ihren aktuellen Status an (z. B. verbunden, Fehler).
- Catch-Node: Sammelt Fehler im gesamten Flow und leitet sie an Debug oder Log weiter.
- Home Assistant Log: Node-RED-Fehler tauchen oft zusätzlich in den HA-Logs auf.
Best Practices
- Schrittweise testen: Flows zuerst in kleinen Teilen prüfen, dann erweitern.
- Kommentare nutzen: Beschriften, welche Debug-Nodes für welche Tests gedacht sind.
- Fehler isolieren: Komplexe Flows in kleinere Abschnitte zerlegen.
Fazit: Mit Debug- und Catch-Nodes, klaren Statusanzeigen und Logfiles lassen sich Node-RED-Flows schnell analysieren und optimieren. So wird auch bei komplexen Automatisierungen die Fehlersuche beherrschbar.
Supervisor
Supervisor ist das zentrale Verwaltungswerkzeug von Home Assistant OS und Home Assistant Supervised. Er übernimmt die Verwaltung von Add-Ons, Updates, Backups und Systemkontrollen. Für viele Nutzer ist er das Herzstück, da er die Bedienung erheblich vereinfacht.
Aufgaben des Supervisors
- Add-Ons verwalten: Installation, Updates und Konfiguration von Node-RED, Mosquitto MQTT, ESPHome, Grafana usw.
- System-Updates: Updates für Home Assistant Core, Betriebssystem und Add-Ons aus einer Oberfläche.
- Backups: Erstellung und Wiederherstellung kompletter Snapshots (vollständig oder selektiv).
- System-Monitoring: Überwachung von CPU-, RAM- und Speicherverbrauch.
Typische Anwendungsfälle
- Schnelle Installation: Add-Ons lassen sich direkt mit wenigen Klicks einbinden.
- Automatisierte Backups: Tägliche Snapshots sichern das gesamte Smart Home.
- Fehleranalyse: Supervisor-Logs helfen bei Problemen mit Add-Ons oder Updates.
Beispiel: Snapshot-Erstellung
{
"name": "Backup 2025-09-29",
"addons": ["core_mosquitto", "a0d7b954_nodered"],
"folders": ["config", "ssl"],
"homeassistant": true
}
Best Practices
- Regelmäßig Backups: Vor jedem Update einen Snapshot erstellen.
- Ressourcen im Blick: Supervisor-Monitor nutzen, um Engpässe früh zu erkennen.
- Stabile Add-Ons bevorzugen: Nur bewährte Add-Ons einsetzen, Beta-Versionen mit Vorsicht.
- Automatisierung: Backups regelmäßig über Automatisierungen oder Add-Ons einplanen.
Fazit: Der Supervisor macht Home Assistant zu einer vollwertigen Plattform, die nicht nur für Bastler, sondern auch für professionelle Umgebungen geeignet ist. Mit zentraler Verwaltung, Updates und Backups sorgt er für Komfort und Sicherheit.